Mit Plakaten, Anschauungsmodellen und Fachliteratur informieren Mitglieder der Bürgerinitiative "Pro Windkraft" in Schömberg über die geplante Nutzung von Windenergie vor Ort. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Informationsstand der Bürgerinitiative "Pro Windkraft"

Von Andrea Fisel

Schömberg. Die Energiewende muss forciert werden. Dessen ist sich jeder bewusst. Doch wenn es darum geht, wann und wo und auf welche Weise dies geschehen soll, gehen die Meinungen schnell auseinander.

So auch in Schömberg: Auf der einen Seite laute Proteste, vielfältige Aktionen samt einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit unter dem Motto "Abstand zur Windkraft" von Seiten der Bürgerinitiative (BI) Langenbrand gegen die Errichtung von Windkraftanlagen auf der Langenbrander Höhe. Auf der anderen Seite die Mehrheit der Bevölkerung, die sich in einem Bürgerentscheid für die Verwendung gemeindeeigener Flächen zur Windkraftnutzung ausgesprochen hat, sowie eine BI "Pro Windkraft" – nur leiser und weniger spektakulär.

Mit einem kleinen Informationsstand gegenüber dem Rathaus in Schömberg wollten Christina Keppler, Helmut Andrä und Günter Höfeld deutlich machen, warum sie die Gemeinde in Sachen Windkraft unterstützen. "Damit die Energiewende gelingen kann, muss auch die Gemeinde Schömberg ihren Beitrag leisten", sind die Mitglieder der BI überzeugt. Denn auch wenn von den hiesigen Bürgern vorbildlich Sonnenenergie zur Strom- und Warmwassererzeugung genutzt werde, müsse weiterhin zusätzlich Strom erzeugt werden. Immer wieder werde die schlechte Haushaltslage Schömbergs thematisiert, so Andrä. Sein Vorschlag: "Die Beteiligung an einem Windpark wäre eine gute Möglichkeit, die Finanzsituation unserer Gemeinde zu verbessern."

Ob nun das fröhlich-bunte Windspiel oder das kleine Windrad-Modell ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, auf jeden Fall verweilten immer wieder Passanten bei dem Informationsstand der BI und zeigten reges Interesse für deren Anliegen. Bis kommenden Freitag, 7. August, ist der Entwurf des Teilflächennutzungsplans Windenergie erneut öffentlich auf dem Bauamt des Rathauses ausgelegt. Einen als Schwarz-Weiß-Druck abgebildeten Lageplan hatten Keppler und Andrä zu einem übersichtlichen Plakat vergrößert und die geplanten Konzentrationszonen "Hengstberg" und "Langenbrander Höhe" gelb umrandet: "So kann sich der Betrachter besser vorstellen, in welcher Entfernung der Windpark zur Bebauung geplant ist", vermutete Andrä.

Schließlich sollte durch die derzeitige Auslegung des Teilflächennutzungsplans allen Bürgern die Möglichkeit geboten werden, neben den bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen erneut Einblick zu nehmen auf Umweltbericht, artenschutzrechtlichen Fachbeitrag, avifaunistisches Fachgutachten (Flugrouten von Vögeln) sowie schalltechnische Untersuchung. Während der Auslegungsfrist können schriftlich oder mündlich Stellungnahmen abgegeben werden.

Ihre Meinung zur geplanten Nutzung der Windkraft in Langenbrand gab ein Ehepaar aus Köln bereits jetzt ab: "Wir kommen seit Jahren während unseres Urlaubs hierher, weil wir uns hier wohlfühlen." Doch fast eben so lange würden sie Windparks aus ihrer Heimat kennen. "Sie stören uns dort nicht und sie werden uns auch hier nicht stören", bekannten sie. Schließlich gebe es viel Dinge, die um ein Vielfaches lauter seien. Zweifelsohne greife der Mensch mit allem in die Natur ein, auch mit der Windkraft, gestand Höfeld ehrlich, räumte zugleich jedoch ein: "Nur gibt es nun einmal noch keinen Königsweg!"