Hans Frech aus Schömberg ist von seiner großen Deutschland-Tour zurück / Keine Pannen auf der 3300 Kilometern

Von Detlef Hauser

Schömberg. Als Hans Frech auf seinen Hof fuhr, war er froh – froh, wieder in der gewohnten Umgebung zu sein. Er war wieder daheim, nachdem er mit seinem Traktor und seinem Wohnwagen rund 3300 Kilometer in 38 Tagen absolviert hatte.

Wochenlang hatte er sich auf seine große Deutschland-Tour vorbereitet (wir berichteten). Das hat sich ausgezahlt, denn "alles hat wie geplant geklappt", zieht Hans Frech zufrieden Bilanz. Nach acht Tagen hatte er zusammen mit seinem Kompagnon Josef Gretschmann die Insel Rügen erreicht und diese an mehreren Tagen erkundet, bevor sie wieder die Rückreise antraten – vorbei an der Mecklenburger Seenplatte, Eberswalde und Dresden. Es blieb sogar noch Zeit, die Strecke etwas auszuweiten und Bamberg und Rothenburg ob der Tauber anzufahren.

Pannen brachten ihren Zeitplan nicht durcheinander; nur einmal hatte ein Marder die Diesel-Leitung von Gretschmanns Traktor durchgebissen. Doch das war schnell repariert. Bis zu acht Stunden täglich saßen die beiden hinterm Steuer. Das war anstrengend genug, doch auch der zum Teil schlechte Zustand der Nebenstraßen mit Kopfsteinpflaster machte zusätzlich zu schaffen.

Übernachtet haben sie immer in ihren Wohnwägen, die sie zumeist auf Campingplätzen und bei Gasthöfen abstellten. Aber auch bei Bekannten fanden sie eine Bleibe. Unterwegs gab es zwar vereinzelt Proteste von Autofahrern, weil Frech und Gretschmann mit ihren Traktoren nicht gerade flott unterwegs waren.

Bei Traktortreffen Pokale abgeräumt

Doch es kam ab und zu vor, dass bei entgegenkommende Fahrzeugen die Lichthupe aufblendete oder am Straßenrand freundlich winkende Passanten grüßten. Auch bei den Traktorentreffen, die die beiden besuchten, erregten sie Aufmerksamkeit. Nicht nur, weil sie diese lange Reise gewagt hatten – "Viele staunten, wie man so weit fahren kann", erinnert sich Frech –, sondern weil sie immer die Pokale für die weiteste Anreise abräumten.

Und was bleibt von der Reise? "Die Erinnerung an beeindruckende Bilder", schwärmt Frech: an die Kreidefelsen auf Rügen, an die riesigen Getreidefelder, die bis zum Horizont reichen, und an die endlos langen Alleen. Beeindruckt haben ihn auch Kap Arkona, Peenemünde, das Traktorenmuseum der Stadt Usedom, der Zwinger in Dresden und die Altstadt von Rothenburg ob der Tauber.

Dennoch: So eine lange Reise will der 73-jährige Schömberger nicht mehr auf sich nehmen. Sein Traum, die Donau entlang zu fahren vom Ursprung bis zum Schwarzen Meer, hat er inzwischen aufgegeben. Südtirol vielleicht, das wäre vielleicht noch mal was.

Bis es so weit ist, will er Traktorentreffen in der Region besuchen und vielleicht dem einen oder anderen davon erklären, was es mit dem Schriftzug auf dem Heck seines Wohnwagens auf sich hat: "Vom Schwabenland zum Ostseestrand."