Beim Baumklettern mit den Förstern im Kurpark Schömberg lernten die jungen Kletterer nicht nur, sich Stück für Stück hinaufzuhangeln, sondern auch sicher wieder herunterzukommen. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Höhenangst kann nach und nach bezwungen werden

Von Andrea Fisel

Schömberg. "Eigentlich hatte ich am Anfang schon noch ein mulmiges Gefühl", gesteht Max-Lauritz ehrlich. Doch nun spürt er wieder festen Boden unter den Füßen und strahlt über das ganze Gesicht.

Der 13-jährige Junge aus Bieselsberg hatte soeben seinen ersten Kletterversuch in die Krone einer mächtigen Eiche im Kurpark Schömberg erfolgreich beendet. Unter fachkundiger Anleitung der beiden Förster Jörg Krax vom Forstrevier Höfen und Alex Volkert vom Forstrevier Langenbrand durften sich elf Kinder im Alter zwischen zehn und 14 Jahren im Rahmen des Schömberger Sommerferienprogramms beim "Baumklettern mit den Förstern" erproben. "Jeder darf so hoch klettern, wie er sich traut", hatten die Veranstalter versprochen.

Drei, mit Rindenschonern an den stärksten Ästen des Laubbaumes befestigte Kletterseile standen zur Wahl: Bis acht, zehn oder 15 Meter hoch durften die Mädchen und Jungen klettern. Jedes Seil hing in einem Doppelstrang, wobei das eine Ende später am Gurt des Kletterers fixiert, das andere mit einem ebenfalls am Gurt befestigten Klemmknoten verbunden wurde. Doch nicht nur das Hinaufhangeln mithilfe eines rollierenden Systems erklärten die Förster den Kindern, sondern auch das sichere Herunterkommen am Seil. Auch Forststudent Martin Hemme aus Bieselsberg, der zurzeit sein Praxissemester im hiesigen Forstbezirk absolviert, griff immer wieder ein, wenn eines der Kinder Hilfe benötigte. Und während die einen begeistert kletterten, übten sich die anderen an diversen Knotentechniken.

Da Leonie auch im vergangenen Jahr bei dieser Kletteraktion teilgenommen hatte, wusste sie bereits, dass der Sitzgurt speziell auf ihre Maße angepasst werden musste, damit er sicher am Körper saß. Auch dass Handschuhe und Helm unverzichtbar zur Sicherheitsausrüstung gehörten, war der jugendlichen Kletterin bekannt. "Früher hatte ich Höhenangst; doch jetzt macht mir das Klettern riesigen Spaß", berichtete die Zwölfjährige aus Schömberg freudig. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Saskia hatte Leonie schon an mehreren Veranstaltungen des Schömberger "Ferienglücks" teilgenommen, da sie in diesen Sommerferien meistens zu Hause war und ihr deshalb die vielfältigen Angebote äußerst gelegen kamen.

Ebenso begeistert äußerte sich Robin aus Schwarzenberg über das Baumklettern, vor allem weil er mit seinen zehn Jahren daran teilnehmen durfte. Sein jüngerer Freund stand etwas enttäuscht daneben, weil er noch nicht mitklettern durfte. "Wir haben ein Mindestalter von zehn Jahren vorgegeben, da die Kinder ein bestimmtes Körpergewicht brauchen, damit sie wieder alleine herunterkommen können", begründete Krax diese Einschränkung. Doch offensichtlich kann auch Zuschauen Spaß machen, wenn einem die Freunde aus schwindelnder Höhe zuwinken. Und das Baumklettern hoffentlich im nächsten Jahr wieder stattfindet.