Für die Einrichtung einer Ganztagesschule ist es erforderlich, ein Mittagessen anzubieten. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Berufsorientierung im Blick / Für Erst- bis Viertklässler längere Kernzeitbetreuung gefragt

Von Martina Zieglwalner Schömberg. Das Kollegium der Schömberger Werkrealschule arbeitet mit Hochdruck am Konzept für eine Ganztagesschule. Ziel sei, dass der Gemeinde bis zur Antragsfrist am 1. November alle erforderlichen Unterlagen vorliegen, erklärte Markus Oppermann, Rektor der Ludwig-Uhland-Schule in der Gemeinderatssitzung. Dringend sei auch der Ausbau der verlässlichen Grundschule. Mit der Einführung der sechsjährigen Werkrealschule sei es gelungen, auch Kinder aus Unterreichenbach, Engelsbrand und Bad Liebenzell zu gewinnen. Ebenso wie in der Grundschule mit dem jahrgangsgemischten Unterricht spiele auch ab der fünften Klasse die individuelle Förderung jedes Einzelnen eine wichtige Rolle, betonte Oppermann. Von zentraler Bedeutung sei die Berufsorientierung. Früh rücke die Planung für den Weg in die Arbeitswelt ins Blickfeld. Und in der zehnten Klasse teile sich dann der Unterricht in die Kernfächer, die an drei Tagen in der Woche in der Schule auf dem Stundenplan stehen, und berufsorientierende Fächer an den zwei weitere Tagen in einer Berufsschule.

Nach der Umsetzung des Bildungsplans gehe es seit rund einem Jahr um die Arbeit am organisatorischen und pädagogischen Konzept für die Ganztagesschule. Erste Modellversuche seien in der fünften und sechsten Klasse gestartet, für die es auch ein Mittagessen gebe. Der Jugendreferent Achim Sendersky biete zusammen mit seinen zwei Mitarbeiterinnen regelmäßig ein Programm in der Mittagspause an. Doch die Einführung der Ganztagesschule stelle natürlich weitere Anforderungen wie einen Mittagstisch für alle Kinder und Jugendlichen oder mittelfristig die Einstellung eines Schulsozialarbeiters.

Für die Grundschule sei der schnelle Ausbau der Kernzeitbetreuung der verlässlichen Grundschule von 14 bis 17 Uhr notwendig. Denn während mancher Kindergarten dieses Angebot mache, klaffe dann ab der ersten Klasse eine Lücke. Da ziehe die ein oder andere Familie dann die Schule in einer Nachbargemeinde vor, stellte Oppermann fest. Auch in Schömberg nehme die Anzahl Alleinerziehender zu, die auf die Betreuungszeiten angewiesen sind.

Die Kosten für die Ganztagesbetreuung müsse die Gemeinde tragen, während das Land für die Ganztagesschule Mittel bereitstelle, regte Bürermeisterin Bettina Mettler an, vielleicht auch den Unterricht für die Erst- bis Viertklässler bis in den Nachmittag auszubauen. Im ländlichen Raum bestehe kein Bedarf für eine Ganztagesschule für die Kleinsten, schätzte der Rektor.

Da sich Schömberg als Bildungsgemeinde profilieren wolle, bestehe in der Grundschule dringender Handlungsbedarf, unterstrich der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Sperth. Er forderte, dass die Kosten bald in einer Ausschusssitzung auf den Tisch kommen. In Sachen Ganztagsschule will Oppermann im Sommer die weiteren Pläne vorstellen, damit die Gemeinde den Antrag stellen kann.