Fragen zu den Teilbereichen, wie Flüchtlinge unterstützt werden könnten, beantworteten (von rechts) Gabriele Freimüller, Dörte Stecher, Tino Bayer und Rupert Balle. Foto: Stocker

Seit zwei Jahren engagieren sich Bürger für Flüchtlinge. Neue Mitstreiter stoßen dazu. Stelle eingerichtet. Reger Austausch.

Schömberg - Seit rund zwei Jahren engagieren sich Bürger in Schömberg für Flüchtlinge. Jetzt haben neue Mitstreiter ihre Bereitschaft bekundet, sich zu beteiligen. Zu tun gibt es genug. Das wurde den mehr als 70 Interessenten beim offenen Abend des Arbeitskreises Asyl deutlich.

Unter der Moderation von Pfarrer Johannes Luithle und des stellvertretenden Bürgermeisters Joachim Zillinger stellten die bisherigen Ehrenamtlichen die unterschiedlichen Bereiche vor. "Das stärkt Verantwortungs- und Gemeinschaftsgefühl", resümierte beispielsweise Tino Bayer zum gemeinsamen Putzen in der Unterkunft. Bei dieser samstäglichen Tätigkeit könnten hiesige Gesellschafts- und Werteordnung vermittelt werden. "Inzwischen freuen sich die Asylbewerber auf das Gemeinschaftserlebnis, das meistens in einer Runde bei Kaffee und Kuchen endet", so Bayer weiter.

Stelle eingerichtet

Wie Dörte Stecher berichtete, würden Workshops nicht nur Möglichkeit für die Asylbewerber darstellen, sich zu beschäftigen. Hier könnten auch deren Fähigkeiten erkannt werden, um potenzielle Arbeitsbereiche zu erschließen, Vorrangige Bedeutung hätten aber auf alle Fälle die Sprachangebote.

Die Entwicklung der steigenden Zahlen von unterzubringenden Flüchtlingen führte in Schömberg zur Einrichtung einer Koordinationsstelle in Trägerschaft des Vereins "Menschen für Menschen". Seit Jahresbeginn zeichnet Gabriele Freimüller für diesen Minijob verantwortlich. "Sie ist der Motor für das ehrenamtliche Engagement", zollte Zillinger der Gemeinderatskollegin Respekt. Als Bindeglied zwischen Gemeinde, Ehrenamtlichen, Institutionen und Flüchtlingen pflegt sie Kontakte und sorgt für den Informationsaustausch.

"Wir haben eine Supertruppe von Helfern, die wir, mit Blick auf die Sammelunterkunft, gerne erweitern möchten", warb Freimüller um noch mehr Mitstreiter. Jeder so die rührige Koordinatorin, könne sich nach eigenen Fähigkeiten, Vorlieben und zeitlichen Möglichkeiten einbringen. "Auch die Flüchtlinge haben Ängste und Nöte, aber die Betreuung schafft Vertrauen", zog Freimüller ihr Fazit zu den bisherigen Entwicklungen.

Reger Austausch

In einem regen Austausch wurden detailliert Möglichkeiten der Hilfe zur Selbsthilfe für alltägliche Anforderungen wie Mülltrennen und ähnlichem erörtert. "22 Personen haben sich bereit erklärt mitzumachen, und ich freue mich, dass auch junge Leute dabei sind", fasste Freimüller im Gespräch mit unserer Zeitung das Ergebnis des Abends zusammen. Weitere Personen hätten schon im Vorfeld signalisiert, dass sie sich engagieren wollen.