Bei ihrer Vernissage in der evangelischen Kirche Schömberg findet die Künstlerin Gabriele Koenigs Unterstützung von Pfarrerin und Laudatorin Katharina Roos (rechts). Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemalige Pfarrerin und Klinikseelsorgerin stellt aus / Persönliche Gespräche möglich

Von Andrea Fisel

Schömberg. "Meine Hoffnung und meine Freude", benennt Gabriele Koenigs ihre Ausstellung in der evangelischen Kirche Schömberg. Rund 50 Aquarelle wollen dort Besuchern der "Glücksgemeinde im Schwarzwald" etwas vom Glück erzählen. Das Gotteshaus ist bis 27. Juli täglich von 15 bis 19 Uhr geöffnet – freitags, samstags und sonntags nimmt sich die Künstlerin gerne Zeit für persönliche Gespräche und Kontakte.

Die Kirche sei hierfür ein idealer Raum, der zum Ausruhen, zum Nachdenken, zum Beten einlade, legte Bernd Brandl als Vertreter der Kirchengemeinde seinen Besuchern im Rahmen der Vernissage nahe. Momente der Einkehr schufen auch die Veeh-Harfen-Spielerinnen mit ihrer gefühlvollen musikalischen Umrahmung. Die Gemälde zeichnen sich vor allem durch eine ganz besondere Harmonie zwischen Lebendigkeit und Innigkeit, Ausdruckskraft und Feingefühl aus; jedes einzelne erzählt seine persönliche Geschichte. "Mit meinen Bildern möchte ich auf die geheimnisvolle Gegenwart Gottes in unserem Leben und auf die Kraft der Gottesbeziehung hinweisen", bekennt die ehemalige Pfarrerin und Klinikseelsorgerin über ihren beruflichen Wechsel zur freischaffenden Künstlerin.

"Koenigs hat bei ihren Begegnung mit Kranken in verschiedenen Kliniken oft mitgelitten und Anteil genommen, die Menschen jedoch immer mitgenommen zu den tiefen Quellen der Lebensfreude", erinnerte sich Katharina Roos, die als langjährige Freundin, Wegbegleiterin und Kollegin die Laudatio hielt. Auch in der Kunst, bei der Entstehung eines Gemäldes, führe eine stetige Weiterentwicklung Schicht für Schicht hin zu einem Ganzen.

"Transparenz finde ich ist das Besondere an diesen Bildern", hielt die Pfarrerin der Petruskirche Stuttgart-Gablenberg fest, "das Darunterliegende schimmert durch bis hin zur tiefsten Schicht, bis hin zum Göttlichen, und will unsere Seele anrühren." Bei dem Bild, das ein kleines Mädchen am Strand in einem Augenblick voller Glückseligkeit festhielte, würden Erinnerungen an die eigene unbeschwerte Kindheit wach.

Das Porträt mit Schwester Eva-Maria von Grandchamp wirke hingegen viel innerlicher, ernster. "Nahezu echt spiegelt es den Ausdruck dieses gütigen, durchleuchteten Gesichtes wider, aus dessen Inneren ein unsagbarer Glanz aufsteigt", beschrieb Roos ihre Gefühle beim Betrachten jenes Bildes, mit dem Koenigs beim internationalen Aquarellwettbewerb erfolgreich teilgenommen hatte.

Mit Worten des schwedischen Friedensnobelpreisträgers Dag Hammarskjöld brachte die Künstlerin ihre tief empfundene Dankbarkeit zum Ausdruck: "Gott, du nimmst den Zeichenstift – und die Linien tanzen. (…) Du bewegst den Pinsel – und die Farben singen. So wird alles sinnvoll und schön jenseits der Zeit, in dem Raum, der du bist. Wie könnte ich irgendetwas zurückhalten von dir?"