"Sing to the Lord!", ruft der Chor "Neue Töne" seinen Zuhörern bei einem Adventskonzert in der Johanneskirche Oberlen­genhardt zu. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Adventskonzert: Heitere sowie nachdenkliche Werke wechseln sich ab

Schömberg-Oberlengenhardt. Was, schon wieder Advent? Schon wieder diese Gefühlsduselei? Schon wieder die althergebrachten Lieder, die uralte Geschichte von der Ankunft des Gottessohnes?

Diese Fragen, die sich in der Adventszeit gewiss viele Menschen stellen, wurden auch in dem inzwischen ebenfalls zur Tradition gewordenen Adventskonzert in der Johanneskirche Oberlengenhardt zur Sprache gebracht. "Sing to the Lord" lautete das Motto, unter das die Sänger des Chors "Neue Töne" unter der Leitung von Tanja Zitt ihre Lieder und Lesungen im Laufe des Abends stellten. Fröhliche, schwungvolle, aber auch leise, beschauliche Lieder wurden gesungen, ermutigende, heitere, aber auch nachdenklich stimmende, aufrüttelnde Texte gelesen.

Sachte Erinnerung

So folgte auf eine sachte Erinnerung an Gottes Zusage: "Lege deine Sorgen nieder, leg sie ab in meiner Hand, du brauchst mir nichts zu erklären, denn ich hab dich längst erkannt" der freudige Ausruf über die Geburt Jesu: "Jesus, Jesus, oh, was für ein wunderbares Kind, neues Leben, neue Hoffnung, neue Freude bringt er!". Auch der Gemeindegesang wechselte zwischen feinsinnigen, eher ruhigen Songs wie "We shall overcome" und festlichem, ja triumphierendem Gesang wie "Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!".

Ein Bläserensemble des Posaunenchors Schömberg unterstrich diese oft wechselvolle Stimmung in der Adventszeit mit vielfältigen Instrumentalstücken. Da erklang auf der einen Seite die glanzvolle Händel-Komposition "Joy to the World" mit strahlenden Trompetenklängen, jedoch in moderner Bearbeitung mit Schlagzeug, auf der anderen Seite das berührende Instrumentalstück "Noël" nach einer alten französischen Weihnachtsmelodie.

Vikar Christoph Pascher fasste schließlich diese oft widerstrebenden Gefühle, mit denen viele Menschen, insbesondere er selbst, zu kämpfen hätten, in Worte, vielmehr noch, in ein ehrliches Bekenntnis: "Es war so ein Zwiespalt in mir. Einerseits die Vorfreude auf diesen Abend. Und gleichzeitig hatte ich immer noch dieses Gefühl des Zögerns, des ›Ach nee, nicht schon wieder‹, wir hatten das doch erst!"

Kaum abzuschütteln

Seine Spannung, die er nach einer arbeits- und ereignisreichen Woche nicht einfach so mal eben abschütteln könne, versuche er in einem Gedicht zum Ausdruck zu bringen, kündigte der junge Geistliche an: "Warum immer wieder diese Lieder? Gibt’s nicht mal was Neues, wo schlägt sich Entwicklung nieder?" Und dann die Erkenntnis: "Ach, die Botschaft, ja sie ist auch gar nicht so neu. Die Botschaft, sie ist uns vielmehr 2000 Jahre schon treu!" Zwar sei das Wort Gottes dasselbe geblieben über all die Jahre, immer und immer wieder sängen wir zur Ehre Gottes und immer noch gelte: Gott ist nicht tot! Dem stehe jedoch die allzeit neu zu verspürende Erfahrung gegenüber: "Deshalb auch heute die Lieder, deshalb ist heute Gott treu: In deinem Leben ist seine Liebe heute ganz neu!", versicherte er.