Einige Schömberger Gemeinderäte übten heftige Kritik an der Verwaltung wegen des fehlenden Blumenschmucks am Rathaus. Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderäte bemängeln fehlende Blumen am Rathaus / Bürgermeisterin Bettina Mettler verweist auf Kürzungen im Stellenplan

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg. Das äußere Erscheinungsbild von Schömberg hat in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt zu einer heftigen Kontroverse geführt.

Gemeinderat Udo Bertsch, der neu in dem Gremium ist, bemängelte, dass es an den Fenstern des Rathauses keine Blumen mehr gebe. Im Kurpark sei dagegen der Blumenschmuck recht üppig.

Bürgermeisterin Bettina Mettler erinnerte aber daran, dass der fehlende Blumenschmuck die Folge von Einsparungen beim Personal sei. Sie forderte von den Gemeinderäten, dass sie im Falle einer Kürzung des Stellenplanes gegenüber den Bürgern auch deutlich machten, was wegfalle. In diesem Zusammenhang lobte sie die Haltung von Gemeinderätin Ulrike Mayrhofer. Sie habe bei anderer Gelegenheit angeregt, dass die Gemeinde das Material zahle, die Bürger sich aber um die Pflege kümmerten: "Die Beschaffung ist nicht das Problem, sondern die Unterhaltung." Es könne nicht sein, dass der Gemeinderat sage, dass am Personal gespart werde und andererseits sie als Bürgermeisterin schauen solle, wie das erreicht werden könne. Man müsse der Bevölkerung klar sagen, wo es weh tue. Hier erwarte sie Rückendeckung.

Demgegenüber war Gemeinderat Andreas Ehnis der Auffassung, dass man dennoch Prioritäten setzen könne. "Sie bringen keine Lösung", warf er der Bürgermeisterin vor. Das sei das Hauptproblem. Das wollte sich Mettler nicht bieten lassen und bezeichnete diesen Vorwurf als "unfair".

Gemeinderat Gerold Kraft (UWV) warf der Bürgermeisterin Schwarz-Weiß-Denken vor. Er versuchte aber zu vermitteln und sagte, dass es darauf ankomme, wie man etwas sage. Außerdem sei es kontraproduktiv, wenn jeder auf seinem Standpunkt beharre. Man dürfe nicht gleich beleidigt sein. Im Vordergrund müsse eine Lösung stehen. Die Rathauschefin konterte, dass sie den Vorschlag von Ulrike Mayrhofer ja für gut befinde.

Helmut Schray (UWV) wiederum fragte sich, ob der Blumenschmuck so wichtig sei, dass er unter dem Punkt Verschiedenes in der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt diskutiert werden müsse. Er sprach sich dafür aus, einen Antrag zu stellen und das Thema "richtig zu behandeln". Susanne Ring (SPD) stimmte der Bürgermeisterin zu, dass die Sache mit den Blumen so entschieden worden sei. Doch Beschlüsse könne man auch revidieren. Sie war aber dagegen, das Thema jetzt zwangsweise zu diskutieren. Doch siehe da. Letztendlich konnte sich nicht nur die Bürgermeisterin, sondern auch Bertsch mit dem Vorschlag von Ulrike Mayrhofer anfreunden. Er sei gern bereit, sich als Anwohner zu engagieren, damit alles schön aussehe. Die so gelobte beklagte sich aber über die Verwaltung und sagte, dass der kurze Dienstweg in dieser Frage ausgehebelt worden sei. So habe sie einmal telefonisch nachgefragt, ob beim Blumenschmuck nicht doch etwas möglich sei. Daraufhin habe ihr die Leiterin der Touristik und Kur, Christina Lennhof, gesagt, dass es dazu einen Gemeinderatsbeschluss gebe.

Wolfgang Klasen (SPD) war dagegen, sich wegen dieser Frage zu "zerfleischen". Er stehe zu dem Beschluss des Gemeinderates, frage sich aber, ob man in jedem Kurparkzipfel Blumen brauche. "Eine glasklare Kommunikation ist alles", sagte Joachim Zillinger (CDU). Die Verwaltung müsse sagen, was konkret passiere. Falls er gewusst hätte, dass der entsprechende Gemeinderatsbeschluss dazu führe, dass es keine Blumen mehr am Rathaus gebe, hätte er nicht dafür gestimmt.