Umleitungen: Anwohner klagen über Lärm. Autofahrer missachten Durchfahrtsverbot. Landratsamt hat Tempo 30 angeordnet.
Dautmergen/Dormettingen/Dotternhausen - Tausende von Autos und Lastwagen wälzen sich über die enge B 27-Umleitungsstrecke. Anlieger klagen in Dautmergen und Dormettingen über Lärm und Straßenschäden. In Dotternhausen gibt es Probleme, weil die Palmbühlstraße gesperrt ist.
Besonders betroffen aber ist Dautmergen. Am Engpass an der Christophorusbrücke staut sich oft der Verkehr, weil Silofahrzeuge und vor allem Lastzüge teilweise zurückstoßen müssen, um die enge Kurve in Richtung Schömberg zu schaffen. Bürgermeister Hans Joachim Lippus beklagt schon Schäden am Straßenbelag. Einige Schachtdeckel seien ebenfalls schon abgesunken und Gehwege in Mitleidenschaft gezogen. Daher hat Lippus das Gespräch mit Polizei und Verkehrsbehörde gesucht.
Die Dotternhausener Bürgermeisterin Monique Adrian klagt über uneinsichtige Autofahrer, die trotz des Durchfahrtsverbots versuchen, über die Palmbühlstraße nach Schömberg zu kommen. An der Baustelle der Holcim-Brücke ist aber Schluss. Dann geht es zurück durchs Dorf.
"Manche versuchen sogar, über die Wiesen durchzukommen. Einige sind schon stecken geblieben", sagt Adrian. So habe die Gemeinde die Polizei angewiesen, dort verstärkt zu kontrollieren. Adrian: "Ein Durchfahrtsverbot ist gleich bedeutend wie eine rote Ampel. Eine Nichtbeachtung kann den Führerschein kosten." Busse dürfen jedoch durchfahren.
Dass neben der B 27 auch die Palmbühlstraße gesperrt sei, hänge damit zusammen, dass die gesamte Brücke, über die die Seilbahn vom Plettenberg führt, saniert werden müsse. Dies könne aber nur geschehen, wenn der Betrieb im Zementwerk ruhe – wie derzeit während der dreiwöchigen Revision. Außerdem sei die Gemeindeverbindungsstraße als Umleitungsstrecke für den B 27-Verkehr nicht ausgebaut und nicht geeignet.
Dormettingens Bürgermeister Anton Müller weiß ebenfalls von vielen Klagen der Anläger, denen der Lärm des Schwerlastverkehrs zu schaffen mache. "Vor allem während der Hauptverkehrszeiten ist das extrem." Das Landratsamt habe allerdings schnell reagiert und innerhalb der Gemeinden Tempo 30 ausgewiesen, was den Lärm doch stark vermindere. So hätten sich auch schon Bürger für diese Maßnahme bedankt. Ansonsten fließe der Verkehr recht zügig durch Dormettingen, auch am Kreisverkehr gebe es keine größeren Probleme.
Solche erwartet Müller allerdings am Sonntag, 6. Juli, wenn das SchieferErlebnis eröffnet wird und tausende Besucher zum Familientag erwartet werden. Denn an der Kreisstraße zwischen Dotternhausen und Dormettingen seien zwei große Wiesenparkplätze ausgewiesen, was zusätzlichen Verkehr mit sich bringe.