Hinter der Gemeindehalle war bislang eine größere Fläche am Spielplatz nicht gemäht. Das brachte Ortschaftsrat Christian Wolber zur Sprache..Aus der "Ameisenperspektive" sieht die Wiese auch ganz schön wild aus.Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

In diesem Jahr viel gewachsen / Bei vielen Gästen zählt auch die Schönheit / Zweiter Durchgang als Möglichkeit

Von Stephan Wegner

Schiltach-Lehengericht. Wie sollen Raine und Straßenränder aussehen? Was ist gepflegt und was ist schon wieder zu viel?

Mit der Frage "muss künftig zwei Mal im Jahr gemäht werden?", beschäftigte sich der Ortschaftsrat Lehengericht in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Montag. Denn aufgrund des feuchten und wachstumsintensiven Frühjahrs sehe es "an manchen Stellen nicht mehr schön aus". Das sei "kein guter Eindruck" für die zahlreichen Urlauber, kritisierte Ratsmitglied Christian Wolber die derzeitige Situation. Denn seit gemäht wurde, sei wieder einiges zugewachsen. Wenn man "durch den Eulersbach geht, dann ist das keine Augenweide mehr", sagte er.

In der vergangenen Woche seien zwei Mähtrupps unterwegs gewesen an der Trafostation und auch am Steg – die große Fläche in der Halle sei nicht gemäht worden – aber die große Fläche hinter der Halle nicht, obwohl dort auch ein Spielplatz sei.

Er wisse keinen plausiblen Grund, sagte Ortsvorsteher Thomas Kipp, aber einmal sei in diesem Jahr schon gemäht worden, sagte er. Die Stadt sei mit ihrem Mähplan hinterher, wusste Ratsmitglied Michael Pflüger. Der Aufsitzmäher, so Pflüger, "mache Mucken", zudem sei es bei großer Hitze gefährlich zu mähen, und laut Aussage von Stadtbaumeister Roland Grießhaber habe man zwei Wochen Verzögerung. Ganz davon abgesehen, sei durch das nasse, feuchte Frühjahr alles gewachsen wie verrückt.

Warum der Bauhof nich selbst einen Schlegelmäher kaufe, wollte Wolber wissen. Damit werde wieder ein ganzer Unimog blockiert, meinste Kipp. Früher habe es das Problem nicht gegeben, da Privatleute und Anlieger ihre Flächen selbst gemäht hätten. Dann habe die Stadt angefangen, partiell zu mähen, dann ganz – ein viel höherer Standard als in anderen Gemeinden übrigens, merkte er an. Jetzt gebe es quasi die Forderung, zwei Mal zu mähen. "Wir bewegen uns immer mehr nach oben", meinte Kipp. Dass die Lichtraumprofile stärker freigeschlagen würden, sehe er ja auch wegen des Schneepflugs im Winter für sinnvoll an, weil dieser sonst wertvolle Zeit verliere. Aber aus der Erhaltungspflege sei mittlerweile eine Schönheitspflege geworden. Beachten müsse man auch, und da gaben ihm die Ratsmitglieder Recht, dass wenn mehr Licht auf den Waldboden komme, es auch schneller wachse.

Zunächst will sich Kipp, diese Ansicht unterstützte auch Ortschaftsrat Kay Wolber, von der Verwaltung die Zahlen geben lassen, was ein zweifaches Mähen koste. Dann will das Gremium das Thema nochmals aufgreifen. Sinnvoll sei es zudem, darauf zu schauen, dass bis Ende Juni alles einmal gemäht werde.