Kriegsende vor Ort: Der Historiker Heinrich Schwendemann kommt am 1. August nach Schiltach

Schiltach. Weniger über die großen Ereignisse, sondern über das Erleben und Überleben der Menschen im Schwarzwald spricht anlässlich des 70. Jahrestags des Kriegsendes der bekannte Freiburger Historiker Heinrich Schwendemann.

Er kommt am Samstag, 1. August, um 19 Uhr in den Schiltacher Stadtgarten an der evangelischen Kirche. Kriegsende 1945. Befreiung? Niederlage? Das Verständnis, wie die Ereignisse des Jahres 1945 einzuordnen seien, haben über viele Jahre die Menschen gerade in Deutschland bewegt. Unbestritten war aber: Nach sechs Jahren Krieg mit mehr als 50 Millionen Opfern auf allen Seiten und nach den Verbrechen der Shoa musste das nationalsozialistische Dritte Reich im Mai 1945 kapitulieren.

Im April 1945 erreichten französische Truppen den Schwarzwald. Gemeinde um Gemeinde wurde von den neuen Besatzern eingenommen. Nicht immer geschah dies kampflos, noch in den letzten Tagen des Krieges starben Menschen auf allen Seiten. Der Neubeginn war schwer. Ausgangssperren, Ablieferungen, Überprüfungen gehörten zum Alltag der Nachkriegszeit. Unter französischer Besatzungskontrolle entstanden neue, demokratische Verwaltungen. An ihrer Spitze standen vielfach Bürger, die nicht das NS-Regime gestützt hatten. Ihre wichtigsten Aufgaben waren die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und die Unterbringung der vielen ins Kinzigtal gekommenen Menschen. Zu ihnen gehörten Evakuierte des Bombenkriegs.

Die Situation im Schwarzwald vor und nach der deutschen Kapitulation 1945 steht im Fokus des Vortrags von Heinrich Schwendemann. In einem lebendigen Vortrag, unterstützt durch zahlreiche Bilder, wird er im Stadtgarten von den damaligen Ereignissen berichten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.