Familie Groen macht seit 18 Jahren Urlaub in Schiltach / Mittlerweile fahren sogar die Urenkel schon mit

Von Lothar Herzog

Schiltach. Der Schwarzwald und insbesondere die Stadt Schiltach haben es der holländischen Familie Groen angetan: Seit 18 Jahren verbringen sie ihre Ferien auf dem Campingplatz. Und dies bereits in vierter Generation.

Wie es der Zufall wollte, landeten Jannie und Cor Groen mit ihren Kindern Bob und Pia aus dem Rotterdamer Vorort Ridderkerk im Sommer 1997 nicht auf dem Campingplatz in Wolfach, sondern in Schiltach. Sie hatten sich ganz einfach verfahren. Doch es gefiel ihnen in der Flößerstadt auf Anhieb so gut, dass sie mit einer Ausnahme seither jährlich ihren Urlaub hier verbringen. Aus zunächst einer Woche wurden zwei, in den vergangenen Jahren blieben sie gar vier Wochen. Obwohl ihre Kinder und Enkel inzwischen erwachsen und durch Emily (eineinhalb Jahre) und Daryl (neun Monate) stolze Urgroßeltern geworden sind, will niemand seine Ferien alleine verbringen.

Mittlerweile kennen die Groens und van Veelos den Schwarzwald mit seinen Bergen, Tälern, Museen und Mühlen fast schon wie die eigene Westentasche. "Die Gegend ist so schön, da gibt es jedes Jahr etwas Neues zu entdecken", verrät Pia van Veelo in gut verständlichem Deutsch. Besonders aber gefalle ihrer Familie die Stadt Schiltach mit ihren Fachwerkhäusern und freundlichen Menschen. "Wenn wir hierherkommen, werden wir von den Betreibern Beate und Hermann Brede immer sehr herzlich empfangen. Das ist wie ein kleines Stück zu Hause", sagt Pia.

Besonders schätze sie die von Beate selbst gebackenen Schwarzwälder Kirschtorte und Johannesbeerkuchen, weshalb sie noch so lange nach Schiltach kommen wollen, wie die Bredes den Campingplatz betreiben. Und wie bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen kürzlich durchsickerte, denken Beate und Hermann noch lange nicht ans Aufhören. Auf dem Schiltacher Campingplatz haben die niederländischen Dauergäste auch viele Landsleute kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Sie sprechen sich sogar ab, um zur gleichen Zeit hier zu sein.

Unvergessen bleiben die erlebten Hochwasser. Zum Glück sei ihr Platz nie überflutet worden. Aber ein bisschen mulmig sei ihm schon zumute gewesen, räumt Pias Vater Cor ein. Wie sich die Groens und van Veelos noch gut erinnern, seien sie in den ersten Jahren früh morgens um sechs von dem Glockenschlag der naheliegenden Kirchenuhr regelrecht wach gerüttelt worden. Mit einem Bittschreiben an die Stadt sei erreicht worden, dass die Kirchenuhr zumindest nachts schweigt. Derzeit schlage sie nur morgens um sechs Uhr und abends um 19 Uhr. Und schon werde von den Campern etwas vermisst, wie Beate und Hermann Brede wissen.