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Am Schlossberg geht die Arbeit gut voran

Thomas Haas ist zufrieden. Die Arbeiten an der neuen Altstadtumfahrung laufen planmäßig, und gegenüber ersten Schätzungen wird die neue Strecke mit 720 000 Euro auch deutlich günstiger.

Schiltach. Es gibt für das "Hintere Städtle eine deutliche Erleichterung", freut sich Schiltachs Bürgermeister über die Maßnahme, die ihn seit Antritt seiner ersten Amtszeit im Rathaus schon immer etwas begleitet hat. Mehrfach war es im Vorfeld zu Verzögerungen gekommen, auch ein naturschutzrechtliches Gutachten musste vor der Baumöglichkeit erstellt werden. Zum Glück, so Haas, habe es aber nichts wirklich schützenswertes gegeben, "sonst hätten wir nicht so bauen können", berichtet Haas.

Derzeit sieht die Baumaßnahme "dramatischer aus, als sie ist", gibt Haas vor Ort an der Baustelle zu. Nächste Woche komme der Gabionenbauer, dann ändere sich schon etwas in der Ansicht. Und in zwei Jahren, so ist sich Haas sicher, seien die Hangbereiche wieder zugewachsen, so dass nur noch wenig von den Bauarbeiten sichtbar sei.

Modernstes Gerät

Mit modernstem Gerät und Unterstützung durch GPS-gesteuerte Funktionen hatten sich seit dem Frühjahr die Baumaschinen der Firma Stumpp durch das Gelände bewegt und zentimetergenau die Trasse abgetragen und aufgefüllt. Noch vor den Sommerferien, so rechnet der Bürgermeister, werde auch noch das Planum eingebracht.

1,2 Millionen Euro waren für die Baumaßnahme, die den Schlossberg Schlossberg mit der Tunnelkreuzung verbindet, eigentlich eingeplant. Hauptsächlich dadurch, dass das Material, das beim Bau angefallen ist, wieder eingebaut werden kann und somit teure Transporte zu Erddeponien wegfallen sowie ein für die Stadt gutes Ausschreibungsergebnis, sanken die Kosten auf 720 000 Euro.

Weniger Verkehr

Eine Alternative zu der neuen Talstadtumfahrung sah Haas keine. Im Vorfeld habe es viele Vorschläge gegeben, bis hin zur Sperrung der Verbindungsstraße zwischen Schiltach und dem Rötenberger Zollhaus, aber wenn die zahlreichen Ein- und Auspendler jedes Mal über Alpirsbach hätten fahren müssen, das würde auch viele Mehrkilometer erzeugen, weiß Haas.

Von daher freue er sich für die Bevölkerung und vor allem auch die Anwohner, deren Häuser an der Schlosssteige ja direkt an der Straße stünden. Dort würden einige Familien mit kleinen Kindern wohnen, die die Eltern keinen Schritt vors Haus lassen könnten, damit ihnen niemand "fast über die Füße" fahre. Und so soll nach Abschluss der Baumaßnahmen die Schlosssteige als Sackgasse gestaltet werden. Dies, so hofft Haas, sorge auch dafür, dass künftig weniger Autofahrer – Haas sprach hier von Anliegern – die eigentlich gesperrte Straße durch die Innenstadt am Marktplatz hoch nutzten – und auch nicht wieder dort auf dem Weg abwärts ein 40-Tonner lande, der nicht weiter komme.

Zusätzliche Grundstücke

Ganz abgesehen davon sei "auch die Fahrerei im Winter über den Waldweg" sprich über den Zellersgrund und von dort übers Hoffeld keine Alternative auf Dauer gewesen. Denn vor jedem Winter habe so der Waldweg aufwendig gerichtet werden müssen, damit er den Winter und die Räumsaison halbwegs überstehe.

Möglich wurde die neue Strecke auch, weil die Stadt rechtzeitig Grundstücke am Schlossberg erworben habe. Die Garteneigentümer, von denen ein Teil des Grundstücks benötigt wurde, wurden mit einem zusätzlichen Stück im mittleren Bereich entschädigt.