Die Stadt- und Feuerwehrkapelle ließ bei ihrem Konzert auf der Lehwiese keine Wünsche offen. Fotos: Anton Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt- und Feuerwehrkapelle unterhält mit Klassikern aus Marsch, Polka, Latin und Pop aufs Beste

Von Antonie Anton

Schiltach. Eine malerische Kulisse mit Fachwerkhäusern, Flusslauf und Schwarzwaldtannen, dazu beschwingte Blasmusik, das Strandkonzert der Stadt- und Feuerwehrkapelle Schiltach ließ keine Wünsche offen.

Das Konzert auf der Lehwiese zog viele Besucher an, Einheimische wie Feriengäste, so dass zu den Bänken noch Stühle zugestellt werden mussten. Auch die Bewirtung mit Grillwurst und Getränken fand regen Zuspruch. Ein besonderes Geschenk aber bescherte der Wettergott mit der lauen Sommernacht. In die Schwarzwald-Idylle passte sogar der Ortenau Express, der oben auf dem Bahndamm von Zeit zu Zeit vorüberfuhr.

Unter der bewährten Leitung von Musikdirektor Ralf Vosseler unterhielt die Kapelle die Gäste mit Klassikern aus Marsch, Polka, Latin und Pop aufs Beste, so dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Durch das Programm führte charmant und humorvoll Melanie Knödler.

Schwungvoll eröffnet wurde das Open Air-Konzert mit dem englischen Marsch "Sons of the Brave". Das rund 50-köpfige Blasorchester zeigte viele junge Gesichter. Zwischen den Registern herrschte ein ausgewogenes Verhältnis, wie sich auch bei der Polka von Guido Henn mit dem Titel "Musikantensehnsucht" zeigte. Ihr rhythmisches Know how bewies die Kapelle, unterstützt von der fetzigen Percussion, beim südamerikanischen Medley "Santana", das zündende Songs wie "Oye como va" aus der Feder des "Gitarrengotts" Carlos Santana enthielt.

Interessant war der Wechsel zwischen emotionalen und rhythmisch straffen Passagen. Mit dem Hoch- und Deutschmeister-Marsch ließ die Kapelle einen der beliebtesten Märsche erklingen.

Richtig böhmisch wurde es mit der Polka "Wir Musikanten", deren Liedtext "Musik, die tut uns echt gut" jedem Zuhörer aus der Seele sprach, so dass auch spontan mitgeklatscht wurde. Die Liedmelodie, verteilt auf die verschiedenen Register, enthielt den typisch böhmischen beschwingten Polkahüpfschritt. Mit groovigem Sound und rhythmischem Drive ging es zur Sache bei der Komposition "Latin Celebration". Die Musiker feuerten sich selbst an durch "Ole"-Rufe.

Zum Näherrücken lud die Kuschelpolka ein, bei der die Trompeten und Klarinetten im Trio und Quartett brillierten. Zurück in die 70er-Jahre der ABBA-Hochsaison führte die Selection "Abba on Broadway", wo das Orchester Hits wie "Mamma Mia", "Dancing Queen" oder "I Have a Dream" vom Stapel ließ. Ein Ohrenschmaus war der "Alte Kameraden-Swing", der den altbewährten honorigen Marsch im Big Band Sound von Trompeten und Posaunen urplötzlich verjazzte.

Fast zeitgleich mit dem Stück "Die Sonne geht auf" gingen die bunten Birnen der Lichterkette an, was die Romantik der Szenerie noch mehr verstärkte. Nur der Titel hätte geringfügig geändert werden müssen, aber der Sound der Polka "Auf der Pfingstwiese" passte ansonsten genau zum Strandkonzert auf der Lehwiese.

Gegensätzlicher hätte das nächste Stück "Summer of 69" nicht sein können, denn es versetzte mit legendären Hits in die Zeit des Woodstock-Festivals. Harter Beat aus furiosem Schlagzeug und wilder Sound aus Blech und Holz kennzeichneten das Medley. Nach dem zackigen Schweizer Marsch "Aufwärts" erklangen beim Medley "Rocky" vier bekannte Song aus dem Boxerfilm "Rocky" mit Silvester Stallone. Wie bei den römischen Gladiatorenkämpfen leiteten Fanfarenklänge den Kampf ein. Scharfes Blech rief zur "Schlacht" auf. Trommelwirbel und Posaunenstöße verkündeten den Sieg.

Den Abschluss des gelungenen Sommerkonzerts bildete der beliebte Radetzky-Marsch, bei dem die hervorragend vorbereiteten Musiker noch einmal ihr Können und ihre Fingerfertigkeit unter Beweis stellen konnten. Als Zugabe nach dem starken Applaus erklang als Ohrenschmaus und zum Mitsingen das "Hochbadener Lied" Die Vorsitzende Susanne Schmider dankte allen Mitwirkenden und dem aufmerksamen Publikum sowie der Familie Trautwein für ihr Sponsering..