Stark gefragt sind die Wohnungen und die Leistungen des Gottlob-Freithaler-Hauses. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimleiter Uli Eßlinger zur Situation des Gottlob-Freithaler-Hauses / Ohne Ehrenamtliche nicht zu stemmen

Schiltach (ks). Heimleiter Uli Elinger berichtete am Donnerstagabend der Sozialgemeinschaft über das Gottlob-Freithaler-Haus. Das Mitarbeiterteam leiste freiwillig oft mehr Stunden, als es müsste. Außerdem unterstützten viele Ehrenamtlichen die Arbeit. Alle Bereichen befänden sich im Wandel. Konstant sei nur die Belegung mit 100 Prozent. Standen im Vorjahr noch 50 Personen auf der "Dringlichen Warteliste", so sind es in diesem Jahr 69 Personen, Trend steigend.

Die Tagespflege sei mit 17 Personen pro Tag ausgebucht. Ebenso steige die Nachfrage nach Seniorenwohnungen. Glücklicherweise habe auch die zahl der ehrenamtlichen Helfer von 40 auf 47 zugenommnen. Die Verweildauer im Heim sei mit zweieinhalb Jahren konstant, ebenso das Essen auf Rädern mit rund 40 Essen pro Tag. Auch Pflegeaufwand nehme zu, berichtete der Heimleiter.

Arbeiteten 2010 noch 87 Mitarbeiter im Haus, so seien es ab Januar 103. Viele kleine Veranstaltungen hätten die Vereinegeboten, die Frühlings- und Herbstfeste erfreuten mit steigenden Besucherzahlen. Eßlinger dankte der Stadt Schiltach für die gute Zusammenarbeit bei der offenen Altenarbeit. Teilgenommen hatte man am Kinderferienprogramm. Besuch gab es von einem internationalen Workcamp, Besuch gab es von der neu gebildeten Hygienekommission des Landratsamts Rottweil, die das Haus acht Stunden lang begutachtet habe.

Vor zwei Wochen wurde die neue Mitarbeitervertretung gewählt. Stefan Wolber wurde Vorsitzender. Im nächsten jahr werde ein neues Gesundheitsmanagement eingeführt. Die Zielsetzung in der Sozialgemeinschaft sei die Verbindung mit der Sozialstation.

In der Pflege gab es im September eine unangemeldete Begehung seitens der Heimaufsicht. Die MdK-Prüfung stehe noch aus. Der Personalschlüssel werde eingehalten. Die Fachkraftquote liege bei 53 Prozent, 50 Prozent sind gefordert. Einen spürbarer Generationswandel bemerke man bei den Bewohnern. Die Bedürfnisse verschieben sich. Für die Pflegekräfte bedeute dies einen höherer Arbeitsaufwand.

Auch die Küche, Hauswirtschaft und Haustechnik hatte eine unangemeldete Prüfung des WKDs. Auf die Küchenleitung komme mehr Verwaltungsaufwand zu. So müssen die Speisepläne bis 2015 neu gekennzeichnet werden. Auf der einen Seite sorge man für einen Abbau der Papierflut, auf der anderen Seite werde sie aufgebaut, beklagte Eßlinger. Angehörige hatten angeregt, dass wieder mehr vor Ort gebacken werde, was gut ankäme. An Aktionswochen, wie etwa Bayrische Wochen, passe sich auch der Speiseplan an.

Für Menschen, die passierte Kost bekommen wird die Zubereitung im Moment neu durchdacht. Auch dort esse das Auge mit. "Das Essen soll optisch schön aussehen. Und wir nehmen es auf, dass die Bewohner das Essen positiv wahr nehmen", berichtete Pfeifle.

"Das passierte Essen soll genauso gut schmecken und ansehnlich aussehen, wie die Gerichte vom Teller", forderte Katja Pfeifle. Alle seien sehr gespannt. Ein Koch werde die Mannschaft schulen.

Parallel dazu wird gerade eine kleine Cafeteria im Eingangsbereich eingerichtet, die jedoch keine Konkurrenz zum Treffpunkt sei.

Uli Eßlinger erklärte, dass viele Angehörige den Wunsch nach Kaffee oder einem Wasser äußerten. Besuche sollten sich nicht nur im Zimmer abspielen. Ein kleiner Spaziergang aus den Stationen hinaus oder sogar ein paar Schritte in den Park, seien eine Abwechslung. Die Kaffeetheke sei eine Spende einer örtlichen Arztpraxis. Im kommenden Jahr stehe wieder eine Kundenbefragung an. "Die Tagesgäste der Tagespflege genießen die Offenheit der Räume. Es war wertvoll sich von einigen Mauern, Wänden und Türen zu verabschieden", zeigte sich Eßlinger überzeugt. Der Tag der offenen Tür kam Ende März gut an. Evelyne Schinle unterstützte die Aktion stark. Sponsoren spendeten Geld- und Sachspenden und viele Dinge waren sehr willkommen.

Die Tagesstruktur wurde etwas verändert. Man unternehme wieder mehr Ausflüge mit den Leuten und könne gemeinsam backen und kochen. Die Tagespflegegäste nehmen gerne Zusatzleistungen im Haus wahr, wie etwa die Vermittlung des Frisörs, der Fußpflege oder Bäder, die zuhause nur noch mit Schwierigkeiten machbar seien.