Text am Rathaus stammt aus Führer-Rede

Schiltach (mih). Das Rätsel um den Spruch am Schiltacher Rathaus von 1942 ist gelöst.

Der Aufruf zur Entzifferung des Spruches an der Schiltacher Rathausfassade stieß auf rege Resonanz. Nicht nur aus Schiltach kamen Lösungsbeiträge, sondern auch aus Aichhalden und Hausach. Die weit entfernteste richtige Antwort kam per E-Mail aus Fürth.

Der vollständige Spruch lautete: "Die Schaffenden, ganz gleich ob Arbeiter des Kopfes oder der Faust, sind (das) Edelvolk unseres Staates, das ist das deutsche Volk." Dieser verquaste Text stammt aus einer Rede von Adolf Hitler, die er am 12. April 1922 in München gehalten hatte.

Bislang nicht geklärt werden konnte, wer ziemlich genau 20 Jahre später den Anstoß zum Anbringen dieses Spruches gab.

Bei der Renovierung im den Jahren 1959/60 wurde der NS-Spruch ersetzt durch einen Liedtext über das "Lob der Handwerker" und lautet: "Jeder Stand hat seine Ehre, übt er treulich seine Pflicht; was auch irgendeiner wäre, zu verachten ist er nicht".

Der Vorschlag zum heutigen Spruch stammte, unter Zustimmung des Gemeinderats, von dem in Wolfach lebenden Schiltacher Kunstmaler Eduard Trautwein. Das Stadtarchiv Schiltach bittet nochmals um weitere Fotos vom Rathaus aus der Zeit von 1942 bis 1945.

Weitere Informationen: Kontakt: Stadtarchiv Schiltach, Michael Hensle, Hauptstraße 3, 77761 Schiltach, Telefon 07836/58 75, E-Mail: archiv@stadt-schiltach.de