Von wegen bruddelig: Die Schuhu-Hexen waren beim Abstauben gut drauf. Zur Taufe ließen die Narren ein besonderes Bad ein; Täufling Nico Drewniok wurde nur gefedert, nicht geteert, und überstand die Prodzedur halbwegs unbeschadet. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Abstaubergruppen besuchen selbst Mitglied in Rippoldsau / Vorstand besteht Test

Von Johannes Fritsche

Startklar: Die Schuhu-Hexen Hinterlehengericht sind in die Fasnet gestartet. Zum Abschluss des Abstaubens gab es noch eine Hexentaufe.

Schiltach-Hinterlehengericht. Wieder in der "Sonne" am Marktplatz Schiltach feierten die Hinterlehengerichter Schuhu-Hexen den Abschluss des Abstaubens und den Start in die Fasnet 2016. Alle 14 Mitglieder des Vorstands waren schon am Vormittag in Abstaubergruppen ausgeschwärmt, in Halbmeil, Hinterlehengericht, Schiltach und Schenkenzell. "Aber auch der Wüstenbach in Wittichen, Gutach, sogar Bad Rippoldsau waren am Dreikönigstag nicht sicher", berichtete Schriftführerin Carmen Stegerer.

"Sonne"-Wirt hängt vorsorglich Bilder und die Dekoration ab

Die Hexen-Kleidle wurden bei den Vereinsmitgliedern zu Hause nicht nur abgestaubt, sondern auch geprüft. "Eine hat gelbe Latexhandschuhe ins Häs reingeschmuggelt, um uns zu testen", zog Vorstand Uli Esslinger abends in der Sonne unter großem Gejohle aller aktiven und passiven Hexen Bilanz.

In Zylinder und Frack eröffneten Hexenmeister Uli Esslinger und Oberhexe Martin Schönweger vor dem Schanktisch in bewährter wechselseitiger Vortragsmanier die Fasnet 2016: Ein besonderes Jahr, in den die Schuhus ihren 30. Hexengeburtstag feiern.

Aber: "Angemessenes Feieren und Festen ist heute angesagt, wir hoffen, es wird heute nicht mehr so teuer wie voriges Jahr", meinten Esslinger und Schönweger. 1000 Euro für Scheiben, Gläser und Stühle waren damals fällig gewesen. Vorsorglich hat "Sonne"-Wirt Andreas Steinle ("Andy") sein Lokal diesmal schon im Vorfeld geschützt: die Dekoration weggeräumt und Scheiben gesichert. Und die Bilder abgehängt und ausgetauscht gegen Hexen-Fotos des Vereins.

Nach der Fasnets-Eröffnung wurde es ernst für Nico Drewniok. Einstimmig war er neu zur aktiven Hexe gewählt worden. Schon als Kind war er immer bei seine Hexen-Eltern mitgelaufen. Jetzt endlich 18 geworden, darf er auch als Aktiver im Häs mitmachen. Doch zuerst musste er noch die Hürde der Hexentaufe nehmen. "1986 in Hinterlehengericht hat die Zeit unserer Hexen begonnen und in 2016 wird das größte Kinderhäs aufgenommen", dichtete der groß gewachsene Nico Drewniok im obligatorischen "Spruch des neuen Aktiven".

Dann ging es zur Sache. Sechs Schuhu-Hexen schleppten einen großen Bottich herein und tauchten Nico ausgiebig ins Federnbad. Seine Mutter-Hexe passte auf, dass ihm nichts allzu Schlimmes passierte. Etwas mitgenommen, aber glücklich entstieg er dem Bad. "Die Maske, die dich nun zur Hexe macht, trag sie und treib Schabernack durch die Nacht", schloss Hexenmeister Uli Esslinger das Federritual. Und dann wurde bei fetziger Musik gefeiert und gefestet.