Obst- und Gartenbauverein Schiltach eröffnet mit Theoriewissen und praktischen Übungen die Gartensaison

Schiltach. Viele Obstbäume in Privatgärten und Streuobstwiesen könnten durch einen richtigen Schnitt wieder zu neuem Leben erwachen, durch falschen oder ausbleibenden Schnitt vergreisen die Obstbäume oder werden zu regelrechten "Besen" erzogen. Durch die Teilnahme an Schneidekursen können jedoch die Grundkenntnisse des Obstbaumschnittes erlernt werden.

Einen guten Start für Jungbäume und neue Energie für alte Obstbäume – wie das geht und was man beim Baumschneiden sonst noch beachten muss, lernten die Teilnehmer beim Schneidekurs des Obst- und Gartenbauvereins Schiltach. Kursleiter Hans-Peter Walter, geprüfter Obst- und Gartenfachwart, erklärte bei der theoretischen Einleitung den Gebrauch der richtigen Werkzeuge wie Schere, Säge und Messer. Grundsätzlich sollte beim Werkzeug "nicht an der falschen Stelle gespart" werden, so der Fachwart. Für die größeren Bäume lagen Schneidgiraffe, Stangenschere und ein Hochentaster bereit.

Bei den Unterlagen – also der Wurzel von Obstbäumen – wurden die Unterschiede vom Sämling der stärksten bis zur schwachwüchsigen M 27-Unterlage anhand der Stammhöhe, des Standraumes und des Ertragsbeginnes erklärt. Die verschiedenen Erziehungsformen wie Rund- beziehungsweise Pyramidenkrone, Längskrone, Hohlkrone und die schlanke Spindel wurden erläutert, ebenso die Entwicklungsphasen des Obstbaumes von der Jugend- über die Ertragsphase bis hin zur Altersphase. Anhand der Wachstumsgesetze wurde an praktischen Beispielen gezeigt, wie sich das Wachstum an steilen, waagerechten und hängenden Trieben verhält und welche Schnittmaßnahmen hier erforderlich sind. Die Statik des Baumes, der Aufbau eines lockeren Kronengerüstes, damit Licht und Luft ins Innere gelangen können, die Vor- und Nachteile des Winter- und Sommerschnittes und die Sonderzeiten beim Schnitt von Süßkirsche, Walnuss und Pfirsich waren weitere Punkte des Kurses.

Den allerersten Schnitt, den Pflanzschnitt, demonstrierte der Fachwart an einem Apfelbaum. Dieser erste Schnitt ist entscheidend für die Entwicklung eines Baumes, deshalb ist hier Grundwissen unbedingt erforderlich. Die Kursteilnehmer erkannten schnell, dass das fachgerechte Baumschneiden eine Wissenschaft für sich ist, die gelernt sein will. In lockerer Runde beantwortete Kursleiter Hans-Peter Walter bereitwillig die Fragen der Teilnehmer.