Ohne Stadtsanierung stünde Schiltach nicht so da, wie heute: Eine schöne Stadt, die von zahlreichen Tagestouristen besucht wird. Fotos: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: 1974 mit erstem Gebiet begonnen / 23 Millionen Euro Gesamtfinanzrahmen / Es soll weiter gehen

Seit rund 40 Jahren läuft in Schiltach die Stadterneuerung – bis Jahresende ist auch das jüngste Gebiet abgeschlossen. Allerdings ist mittlerweile schon wieder Zeit von vorne zu beginnen.

Schiltach. Die Stadt habe "immer ein Sanierungsgebiet gehabt", sagte Bürgermeister Thomas Haas in der Sitzung des Gemeinderats, dadurch sei es auch "eine schöne Stadt und habe viel Tagestourismus". In dieser Zeit, so das Stadtoberhaupt, habe es viele Baumaßnahmen gegeben, die ohne die Zuschüsse aus der Sanierung nicht gelaufen wären.

1974 sei Schiltach mit einer ersten Maßnahme in die Stadterneuerung reingekommen, bot Achim Hoffmann vom Bauamt einen Rundblick über die vergangenen Jahre. Bei allen Förderungen, die die Stadt erreicht habe, sei neben öffentlichen Aufgaben auch die Objektsanierung ein wichtiger Aspekt und für die Stadt Schiltach wichtig für Innenentwicklung gewesen.

Hoffmann erinnerte an den Auftakt im Vorstädtle mit Gerbergasse und der Tiefgarage Grundschule, danach sei die Altstadt mit dem Ortskern gekommen. Dabei sei beispielsweise im Bereich Schenlkenzeller Straße/Mühlengasse eine Quartiersgarage gebaut worden. Vor der Altstadt IV sei dann aus aktuellem Anlass das Welschdorf mit dem Umbau der Industriebrache von Junghans Stahl gekommen, anschließend der Bereich Aue mit völlig neuer Gestaltung der Grün- und Auestraße bis Froschgraben plus Quartiergarage. Im nächsten Schritt sei dann der Abbau der Schlossmühle und die Sanierung markanter Gebäude zu erwähnen in denen Wohnraum geschaffen worden sei und jüngst dann die Altstadt und der Bereich Schramberger Straße, nicht zu vergessen die Baiker-Einheit als unvorhergesehene Maßnahme.

Der gesamte Finanzrahmen habe 23 Millionen Euro betragen, im letzten Gebiet seien 60 Prozent der Kosten vom Land, 40 Prozent von der Stadt, beglichen worden, aber viele begleitende Maßnahmen seien im Haushalt der Stadt geschultert worden. Die Stadt sei dabei auch wieder neue Fühler auszustrecken, die Verwaltung lobte das gute Verhältnis mit Regierungspräsidium und mit Vertretern der Kommunalentwicklung GmbH (KE) der Landesbank Baden-Württemberg.

Roland Hecker von der KE verwies darauf, dass heute noch stärker Bundes- als Landesprogramme angelegt seien und hob nochmals auf das jüngste jetzt abzuschließende Förderprogramm mit einem Rahmen von 3,2 Millionen Euro: 20 Private Baumaßnahmen hätte dies mit 1,2 Millionen Euro gefördert, städtische mit 1,7 Millionen Euro. Hinzu kämen zwölf weitere private, die nur steuerliche Vorteile in Anspruch genommen hätten, die es eben nur in Sanierungsgebieten gebe. Auch das mittelständische Handwerk in der Region habe durch die Zuschüsse und Finanzhilfen profitiert, die "vollständig ausgeschöpft" worden seien.

Für die Zukunft müsse aber wieder etwas getan werden, so Hecker, damit die historische Substanz nicht mittelfristig verfalle. Dies sei eine Nische, in der er hoffe, dass es auch für ein neues Förderprogramm im Jahr 2018 Mittel geben könne, allerdings müsse 2017 bereits geplant werden. Schiltach sei dann "so etwas wie ein Pilotprojekt", so Hecker. Allerdings gehöre dazu ein Gemeindeentwicklungskonzept, für das seine Kollegin Berit Ötinger, die aus dem Bereich der Stadtplanung komme, die Vorarbeiten erstelle.

Hierzu kündigte Bürgermeister Thomas Haas an, auch die Bevölkerung mit Workshops oder ähnlichem an dem Konzept zu beteiligen.