Das vielköpfige Publikum bei der Schiltnacht genoss die Open-Air-Auftritte von Slackjoint, JennyBright, AlexBreidt oder Catfish, andere Besucher zeigten wiederum Ausdauer beim Chillen im Schiltach-Vorland. Foto: Schmidtke

Musik auf drei Open-Air-Bühnen und ausdauerndes Chillen im Schiltach-Vorland an warmem Spätsommerabend.

Schiltach - Zum vierten Mal hatte die Stadt Schiltach zur Musiknacht eingeladen und das mit überwältigendem Erfolg.

Bei lauen Temperaturen strömten am Samstag Hunderte Menschen durch die Fachwerkstadt. Vier Solisten und Bands ließen es bei der "Schiltnacht" auf drei Bühnen vom Feinsten krachen.

Der Vollmond stand am Himmel, die Laune der Gäste war aber alles andere als überreizt. Im Gegenteil: Zu gerne lümmelte das Volk auf den Sitzsäcken am Marktplatz herum oder machte es sich auf Stühlen, Bänken und an Stehtischen gemütlich. Dort sorgte die junge Jenny Bright aus Hardt im Rampenlicht für beste Unterhaltung. Mit ihrer klaren Stimme bezauberte die attraktive Sängerin das Publikum durch weg. Doch nicht nur gesanglich punktete das Talent. Auch auf Gitarre, Ukulele und E-Piano sorgte die Musikerin für die passende Begleitung.

Die Gastronomie rührte eifrig die Hände und versorgte das Volk. Die Gäste jeden Alters genossen das gelungene Spektakel auf dem Marktplatz – oder zogen weiter Richtung Vorland. Dort hatte die Band "Catfisch" Aufstellung bezogen. Mit rockigen Songs ging ordentlich die Post ab. Gemütlich machten es sich die Gäste auf der Wiese neben der Schiltach in Liegestühlen. Oder man plauschte munter unter den bunten Lichtern, die über den Festgarnituren baumelten und die Nacht erhellten.

Die Zeichen standen ganz unter schwarz-gelb, denn die Schuhu-Hexen hatten am Samstag das Vorland in Beschlag genommen und für mächtig gute Stimmung gesorgt.

Den Namen "Slackjoint" sollte man sich merken. Die elfköpfige Newcomer-Band ließ es in der Markthalle fetzen. Mit dabei hatte die Truppe aus Wolfach einen kompletten Bläsersatz. Ein schicker Dresscode zeichnet die jungen Musiker aus. Die Jungs hatten sich ganz in schwarz gekleidet und das Outfit mit erdbeerroten Hosenträgern und Fliegen getoppt. Die Frontsängerinnen Alexandra und Leona Wild hatten sich für hautenge Kleidchen entschieden, begeisterten aber noch mehr mit ihren gesanglichen Qualitäten. Unter dem Mix aus Hits von James Brown, Amy Winehouse oder den Blues Brother gab es die Premiere einer eigenen Komposition zu hören.

Auf dem Marktplatz hatte derweil der Sänger Alex Breidt das Publikum für sich vereinnahmt. Mit einer raffinierten Technik konnte er sein eigenes Spiel aufnehmen und im Hintergrund zur Untermalung bedarfsweise abspielen lassen. Das gab den rockigen und melodischen Titeln mehr Volumen. Ohne müde zu werden spielte der begabte Musiker tief in die Nacht.

Neben den vielen musikalischen Sahnehäppchen lud Stadtführer Wolfgang Tuffentsammer zu interessanten Stadtführungen ein. Seine Zeitreise führte zwei Jahrtausende zurück zu Handel und Verkehr der Römer, zu den Flößern und dem "hölzernen Zeitalter", bis hin zu Pferdefuhrwerken, der Eisenbahn und dem modernen Verkehr. Andreas Morgenstern lud die Besucher am "Museum am Markt" zur Ausstellung "Über Grenzen hinweg" ein. Hier ging es um die 25 Jahre Partnerschaft zur Stadt Geising, wobei kulinarische Leckereien aus der Gegend gekostet werden konnten.

Die muntere Atmosphäre im Städtle wollte niemand gern früh verlassen. Die Stadt Schiltach kann als Veranstalter zufrieden sein – und gerne in die Vorbereitung der Schiltnacht 2016 gehen.