Andreas Morgenstern mit einem selbst zusammengebauten Ausstellungsstück in 1:87: Dem "Wasserturm Schiltach" des früheren Herstellers Pola. Das Original stand einst am Bahnhof. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonderausstellung im Museum am Markt / Fundstücke von romantisch bis dramatisch

Von Stephan Wegner

Schiltach. "Schiltach Worldwide – Aus einer Schwarzwaldstadt in die Welt" heißt eine neue Sonderausstellung im Schiltacher Museum am Markt. Eröffnet wird sie am Freitag, 11. April, 18 Uhr, im Foyer des Rathauses.

Eine "große Zeitreise" verspricht der Leiter der Schiltacher Museen, Andreas Morgenstern, den Besuchern der neuen Sonderausstellung, die bis Ende September im Museum am Markt zu sehen sein wird.

Das 20. Jahrhundert habe auch in Schiltach voller Vorfreude auf eine bessere Welt begonnen. Die neue Technik und die Vernunft der Menschen habe eine strahlende Zukunft versprochen, so Morgenstern. Zunächst aber hätten die Schiltacher dunkle Tage erlebt: 1914, vor genau 100 Jahren habe der Erste Weltkrieg begonnen, 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht.

Nach 1945 finde Schiltach "seinen Platz" im zusammenwachsenden Europa. Ausländische Touristen sorgten in der Fachwerk- und Flößerstadt für ein unternationales Flair, erfolgreiche Unternehmen exportierten ihre Waren "made in Schiltach" hinaus in die ganze Welt. Darüber hinaus, so Morgenstern, könne Schiltach zudem mit seiner reichen Geschichte auch anhand vieler historischer Erinnerungsstücke den Schwarzwald hervorragend repräsentieren – weit über die Region und das Land hinaus – eben weltweit.

Manches machte in der Welt Furore

Und so präsentiert die Ausstellung Heimisches oder in Schiltach Gesammeltes, das bekannt wurde, Furore machte, für Qualität aus dem Schwarzwald wirbt oder auch Romantisches.

Ebenso wie ein Majolikateller "Gruß aus dem Schwarzwald" und Postkarten werden Stoffmusterproben eines Vertreters der Tuchfabrik Karlin präsentiert, das mit Stolz getragene Abzeichen des Gewerbevereins aus den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts oder auch ein Ausschnitt aus der Berliner Illustrierten Abendzeitung "Nacht-Express" vom 5. September 1952. Dort geht es um 200 Tonnen Dynamit, das die Amerikaner im Bereich Schiltach verteilen wollten, was für eine Sprengung von Schiltach und der Schwarzwaldbahn ausgereicht hätte – und für Empörung sorgte. Filmgeschichte schrieb dafür bereits ein Exponat aus dem Apothekenmuseum Schiltach: Eine erhaltene Verpackung des Grünenthal-Tagesseditativums "Contergan" aus den frühen 1960er-Jahren.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist bis 28. September täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.