Für die aufgearbeitete Schienenbus-Garnitur entsteht derzeit ein neuer Zugang, ähnlich einem Bahnsteig. Foto: Wegner

Genehmigung des Schwertransports wird nicht erteilt.  Ende der Woche soll der "Rote Brummer" in Schiltach sein.

Schiltach - Heute hätte er eigentlich kommen sollen, der erste restaurierte Wagen der dreiteiligen "Uerdinger" Schienenbus-Garnitur. Doch für Schwertransport, der in Duisburg starten sollte, wurde eine Genehmigung nicht erteilt, so dass sich die "Lieferung" verzögert.

"Noch diese Woche", so heißt es seitens der Stadt, soll die dreiteilige Garnitur wieder am Schiltacher Bahnhof seinen Platz finden. Doch wenn der Wurm drin ist, dann ist er drin, heißt es oft so schön. Und diese Aussage passt auch zum Schiltacher Schienenbus, der mittlerweile fast vier Jahre in Deutschland unterwegs ist. Nachdem zunächst die ersten Bemühungen zur Sanierung durch Eisenbahnfreunde aus Schiltach und Umgebung scheiterten, wurden die drei Fahrzeuge zur Hochwaldbahn in Hermeskeil gebracht.

Auf dieses Unternehmen, das selbst mit historischen Uerdinger Schienenbussen einen Nostalgieverkehr und einige Zeit auch einen Regionalverkehr in Sachsen anbot, hatte der Stadt Schiltach ein günstiges Sanierungsangebot gemacht. Doch die Hochwaldbahn, eigentlich eine Fachfirma speziell für die Uerdinger Schienenbusse, musste Insolvenz anmelden.

Über Fachkreise wurde dann ein neuer Aufarbeitungsbetrieb für den "Roten Brummer" gefunden, das Restaurierungsatelier "Die Schmiede" in Duisburg. Diese ist spezialisiert in der Aufarbeitung auch von technischen Ausstellungsstücken für Museen. Zur Referenz der Nordrhein-Westfalen gehöre so beispielsweise das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, so der Museums- und Archivleiter der Stadt Schiltach, Andreas Morgenstern.

Als erstes der drei Fahrzeuge, die einst als "Retter der Nebenbahnen" die in Betrieb und Unterhalt teuren Dampfzüge ablösten, wird wohl "noch diese Woche" der Steuerwagen angeliefert. Er sowie der Mittelwagen, seien fertig museal restauriert. Der eigentliche Triebwagen soll dann spätestens bis Jahresende ebenfalls per Tieflader nach Schiltach zurückkommen – selbst fahren kann die Garnitur nämlich nicht mehr, dies war aber auch gar nicht vorgesehen. Die Reihenfolge der Rückkehr, so Morgenstern, hänge vom Stellplatz in Schiltach ab – damit später nicht rangiert werden müsse.

Sobald der erste Wagen vor Ort ist kann dann auch mit dem Holzbelag der neuen Plattform begonnen werden, die Besucher, ähnlich einem Bahnsteig, einen Zugang zu den Fahrzeugen ermöglicht. Innerhalb und außerhalb des Schienenbusses werden dann auch "Personen" aufgestellt sein, die "ihre" Geschichte mit der Eisenbahn darstellen. So ein Lokführer und auch ein Mädchen, das die Bahn nutzt.

Zudem wird im vordersten der drei Wagen eine Modelleisenbahnanlage im Maßstab 1:87 den Schiltacher Bahnhof abbilden, wie er im Jahr 1974 ausgesehen hat.

Auch wenn die Gleisführung zwischen dem 117 Meter langen Schiltacher Tunnel und den stadtauswärts gelegenen Signalen aufgrund der Kurvensituation nicht 100-prozentig auf 1,50 mal zwei Metern Fläche nachbaubar sei, soll doch ein sehr hohes Maß an Detailtreue erzielt werden. Eröffnet werden soll der neue Museumsbereich beim Schiltacher Bürgerfest am Wochenende vom 4. bis 6. April 2014.