Das Pulverhäusle einst mit Bewuchs (links) bei der Aufnahme ins Kleindenkmalkataster mit Hans Harter und Ulrich Neeb und jetzt nach zwei Aktionen. Fotos: Archiv Rombach/Dubs Foto: Schwarzwälder-Bote

Störende Bäume sind bereits gefällt / Historischer Verein hat Umgebung aufgeräumt / Noch einiges zu tun

Von Stephan Wegner

Schiltach. Es hat sich einiges verändert im Bereich des Pulverhäusles unweit des Eisenbahntunnel-Ausgangs der ehemaligen Stichbahnstrecke zwischen Schiltach und Schramberg.

Nachdem Gemeinderat Michael Buzzi im März dieses Jahres in der Ratssitzung darauf hingewiesen hatte, dass es hier "ein besonderes Kleindenkmal" gebe, das es Wert wäre zu erhalten, hat mittlerweile die Deutsche Bahn AG, auf dessen Gelände das kleine Häuschen steht, etwas getan. So wurden bei beiden über die Jahre groß gewordenen Bäume gefällt, deren Wurzeln das Mauerwerk gefährdeten. Über kurz oder lang wäre ansonsten das Kleindenkmal eingestürzt und es wäre nicht mehr übrig geblieben, als ein Haufen Steine.

Einst diente das Pulverhäusle der Aufbewahrung von Sprengpulver – außerhalb der Stadt, möglicherweise habe es die Firma Stählin für den Sprengstoffhandel genutzt, Abnehmer seien beispielsweise die Steinbrüche in der Umgebung gewesen, wie in der Sitzung im März Gemeinderat Friedrich Wolber berichtet hatte.

Rund 200 Jahre alt sei das Kleindenkmal, sagt Hans Harter vom Historischen Verein in Schiltach. Und mit der Übernahme des Geländes durch die Bahn vor rund 120 Jahren etwas in Vergessenheit geraten. Er selbst kann sich allerdings noch daran erinnern, als Kind darin gespielt zu haben. Und vor längerer Zeit sei auch das Mauerwerk schon einmal verfugt worden. Mittlerweile habe auch das Denkmalamt das Kleinod nochmals genauer untersucht, allerdings erfüllt es nicht die Kriterien eines so genannten Einzelkulturdenkmals, so dass es bei der Einstufung Kleindenkmal bleibt, wie Achim Hoffmann vom Bauamt der Stadt Schiltach berichtet. In der Art und Weise wie in Schiltach gibt es allerdings kein vergleichbares Objekt, erst in Stauffen soll es noch ein ähnliches geben. Nachdem das Häuschen von Efeu und Dornenranken befreit und Unrat und Schutt aus seinem Inneren entfernt wurde, sollen im kommenden Frühjahr bei einem nächsten Arbeitseinsatz zunächst die noch übrig gebliebenen Baumstümpfe weitestgehend entfernt werden. Dann soll ein Maurer die Steine fachgerecht vermörteln, so dass das Häuschen, in früheren Beschreibungen auch als "Pulvergewölbe" bezeichnet, so sichern, dass es "für längere Zeit gesichert ist", wie Harter sagt. Dass dies keine "große Sanierung" ist, wie ursprünglich auch schon angedacht warm ist Harter dabei auch klar. Dafür waren nämlich schon Summen um die 30 000 Euro genannt worden. Aber "mit den bescheidenen Mitteln des historischen Vereins" und der ideellen sowie finanziellen Unterstützung durch die Stadt für das erforderliche Material, könne auch schon ein gutes Ergebnis erzielt werden, ist er sich sicher.

Auch aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht soll künftig ein kleines Tor, hier denkt Harter an ein eisernes Gitter, Unbefugte daran hindern, in das Häuschen hineinzukriechen. Dafür soll vor dem Pulverhäuschen mit geringen Mitteln ein kleiner Platz entstehen und eine Ruhebank aufgestellt werden, da man von diesem Ort aus einen schönen Blick auf die Stadt habe, wie Harter sagt.