In einer Reihe mit London, Rom und Paris: Schiltach ist Fairtrade-Town Nummer 385. Die Ernennungsurkunde wurde am Mittwochabend überreicht. Im Städtchen gibt es viele Produkte aus fairem Handel zu kaufen. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachhaltigkeit: Schiltach ist jetzt Stadt des fairen Handels / Besonderes Buffet

In einer Feier im Treffpunkt wurde Schiltach am Mittwochabend als Stadt des fairen Handels (Fairtrade-Town) ausgezeichnet.

Schiltach. Die jahrelangen Anstrengungen haben sich ausgezahlt. Die Stadt Schiltach ist seit Mittwoch die 385. Fairtrade-Town. "Ab heute spielt Schiltach in der Champions League der Fairtrade-Towns zusammen mit London, Rom, Paris, Madrid, München und anderen Metropolen", erklärte Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz vom Verein Siegelorganisation TransFair Deutschland in Köln. Dann überreichte Holz Bürgermeister Thomas Haas die Auszeichnungsurkunde. Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene, indem sich Bürger, lokale Politik und Wirtschaft dazu vernetzen. "Mit Fairtrade tragen wir dazu bei, dass die Menschen in ihrer Heimat bleiben können, sonst landen sie in den Slums und kommen dann zu uns", betonte Altbürgermeister Peter Rottenburger, der die Feier eröffnet hatte. Zahlreiche Gemeinderatsmitglieder, Vereins- und Kirchenvertreter und Schiltacher Bürger nahmen teil. Bei Tourismus-Manager Christian Jäckels bedankte er sich für die umfangreichen Vorbereitungen. Der in Schiltach gut vernetzte Rottenburger hatte das Projekt auf die Bitte von Bürgermeiste Haas mit vorangetrieben.

"Es gibt keine bessere Hilfe als ein solches Projekt. Damit helfen wir den Bauern vor Ort und gleichzeitig tragen wir die Botschaft des Fairtrade nach außen in die Stadt und ins Umland", erklärte Bürgermeister Haas. Er dankte allen Beteiligten, vor allem dem Weltladen-Team, der Steuerungsgruppe und TransFair für ihre Anstrengungen.

Von den Mitarbeitern des Weltladens mit seinen zu 100 Prozent fair gehandelten Produkten war die Anregung gekommen, sich an der weltweiten Fairtrade-Town-Kampagne zu beteiligen. "Wir können mit dem Einkaufskorb Politik mache. Aber auch für unsere Bauern ist ein fairer Preis überlebenswichtig, deshalb sind ihre Produkte ebenfalls in unseren Regalen", sagte Ute Gebele vom Weltladen. Sie gehört auch der Steuerungsgruppe zum Projekt an.

"Jetzt geht es erst richtig los, um noch mehr zum Mitmachen zu gewinnen", so Tourismus-Manager Jäckels. "Bislang haben wir schon den Turnverein an Bord, auch die evangelische und katholische Kirchengemeinden sind vertreten. An Geschäften die Drogerie Groß, Decker Metzgerei und Frischemarkt, Edeka Armbruster, Café Bachbeck und natürliche der Weltladen", zählte Jäckels auf. Dann lud er zu einem Buffet aus regionalen und fair gehandelten Spezialitäten ein. Musikalisch untermalt wurde die Feier von Bläserquartett der Stadt- und Feuerwehrkapelle Schiltach.

Ehrenbotschafter Manfred Holz von TransFair Deutschland zählte noch einmal die fünf Kriterien auf, die Schiltach erfüllten musste:

1: Das Rathaus verwendet nur noch Kaffee und andere Getränke aus fairem Handel.

2. Eine Steuerungsgruppe promotet das Thema.

3. Eine Mindestanzahl von Geschäften und Gastronomie bieten Fairtrade-Produkte an. (4)

4. Auch Schulen, Vereine und Kirchen verwenden diese und organisieren Bildungsaktivitäten dazu.

5. Die örtlichen Medien berichten mit mindestens vier Artikeln im Jahr über alle Aktivitäten.

Der Titel wird für zwei Jahre verliehen, dann werden diese Kriterien wieder geprüft. "Fairtrade ist der Versuch, Elend und Fluchtursachen zu bekämpfen, bevor sie entstehen, kaufen Sie also möglichst bio- fair-regional und saisonal", appellierte Holz am Ende seiner Rede.