Schön und funktional: drei der insgesamt 448 eingereichten Design-Arbeiten. Fotos: Hansgrohe Foto: Schwarzwälder-Bote

Hansgrohe-Preis 2015 an internationale Nachwuchsdesigner verliehen / Interessante Konzepte aus aller Welt

Schiltach. Der Wettbewerb um den Hansgrohe-Preis für nachhaltige Designideen ist abgeschlossen. Die Zielvorgabe: Formschöne Gestaltung und sparsamer Umgang mit Wasser und Wohnraum. 448 Konzepte von Nachwuchsdesignern aus 27 Nationen waren eingereicht worden.

Das Motto des Wettbewerbs lautete "Efficient Water Design: Small Space – Big Shower Pleasure". Eine dreiköpfige Jury bewerteten die Konzepte der 122 Finalisten. Die in ihren Augen sechs besten Arbeiten stammen aus dem Iran, China, Österreich, Schweden und der Tschechien, teils Hansgrohe mit. Vier der sechs Gewinner teilen sich ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro.

Nachhaltigkeit und Effizienz im Umgang mit der Ressource Wasser sei ein internationales Thema. Philippe Grohe, Leiter der Designmarke Axor der Hansgrohe SE, zeigte sich von den Leistungen der jungen Designern begeistert. Die Konzepte seien allesamt interessant; teils laut Juryurteil noch nicht ganz ausgereift, teils in der Praxis wohl nur schwer umsetzbar. Mit dem Preis biete das Unternehmen jungen Talenten eine internationale Plattform zur Präsentation ihrer Ideen.

Jurymitglieder Andreas Haug, einer der Gründer und Partner von Phoenix Design in Stuttgart, Ulrich Schumacher, Unternehmenssprecher Hansgrohe SE, und Philippe Grohe zeichneten vier Konzepte mit einem Preisgeld in Höhe von je 1250 Euro aus. Dazu gab es zwei Prädikate für ein Set aus Badelementen und eine Armatur. Die Preisträger:

u "Medley" – Multifunktionale Badezimmereinheit von Gustav Olofsson von der Konstfack University College of Arts in Stockholm/Schweden. Es handelt sich um eine platz- und kostensparende, multifunktionale Kombination aus Waschbecken und Dusche. An einer Art Laufschiene, die an der Wand befestigt ist, sind ein Wasserhahn und ein Waschbecken befestigt. Mit wenigen Handgriffen kann es zur Dusche gemacht werden. Der Entwurf sei intelligent und trage dem weltweiten Trend zum Leben in der Stadt und den damit verbundenen Platzproblemen Rechnung.

u Water-Saving Shower, eine wassersparende Dusche | von Xian Shi und HaiLong Tang on der Universität Liaoning in Jinzhou/China: Diese Dusche ist vor allem für körperlich eingeschränkte und ältere Menschen konzipiert. Sie verfügt über eine Sitzvorrichtung und Massage-Funktionen. Der Duschring lässt sich auf- und abbewegen, wodurch der ganze Körper auf einfache Weise gereinigt wird. Es gibt auch einen Badewannen-Modus, der viel weniger Wasser benötigt als ein übliches Bad.

u  "Popup Bath", ein faltbares Bad von Jenny Gebler, Marian Massegg und Clara Fessler von der Fachhochschule Joanneum in Graz/Österreich: Es handelt sich um einen Badentwurf für Menschen, die auf kleinstem Raum leben, etwa in den rasant wachsenden Städten in China. Waschbecken und Badewannen sind faltbar, Ablageflächen ausziehbar, die höhenverstellbare Kopfbrause fungiert auch als Wasserhahn.

u "Curved Washbasin" – ein Drei-in-eins-Waschbecken von Seyyed Amir Arsalan Shams Abadi von der Universität Tehran in Iran: Das vielseitige, gebogene Waschbecken ist Waschbecken, Armatur und Händetrockner in einem. Durch die wellenartig gebogene Form wird die Kleidung nicht nass. Wasser und Trocknermodus starten automatisch.

u Prädikat: "The Concept of Pureness" von Jiøí Krejèiøík von der Universität West Bohemia in Pilsen/Tschechien setzt auf minimalistisch gestaltete Badelemente, die ganz individuell kombiniert werden können. Das vorwiegend verwendete Material ist ein Polymilchsäure-Verbund, der biologisch abbaubar ist. Badelemente wie Spiegelschrank, Armatur und Waschbecken zeichnen sich allesamt durch Multifunktionalität und Kombinierbarkeit aus, eine platzsparende und praktische Lösung für kleine Bäder.

u Prädikat: "Eve" von Rebecca Daum vom Umeå Institute of Design, Sweden: Die Armatur führt den Wasserverbrauch vor Augen, visualisiert durch den Hahn. Mit einer App lassen sich die maximale Tageswassermenge einstellen, Statistiken über den Verbrauch abrufen und die Ergebnisse online mit denen von Freunden vergleichen.