Die Verschalung steht schon. Die Bauarbeiten am Hochwasserschutz fürs Gerberviertel gehen planmäßig voran. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Anlieger legt Widerspruch ein / RP strebt Lösung an / Gesamt-Hochwasserschutz steht nicht infrage

Von Volker Rath

Schiltach. Die Bauarbeiten am neuen Hochwasserschutz für Schiltach liegen im Zeitplan. Ein Anlieger hat allerdings Widerspruch gegen die Dammerhöhung auf seinem Grundstück eingelegt. Das Regierungspräsidium Freiburg strebt eine gütliche Lösung mit ihm an.

Dies bestätigte Stefan Martin vom zuständigen Referat des Regierungspräsidiums gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. "Eine Zustimmung steht noch aus", sagt der Diplom-Ingenieur mit Dienstsitz in Offenburg. Die Behörden und die Baufirma BTS haben reagiert. Der betreffende Bereich beim Sportplatz werde erst mal ausgespart, das Grundstück sei aus der Planung herausgenommen worden. Die Lücke könne aber noch geschlossen werden.

Der Widerspruch komme spät und für das RP damit "überraschend". Laut Martin habe das RP dem Eigentümer bereits Gespräche angeboten. Er sehe einem Termin "hoffnungsvoll" entgegen und sei überzeugt, für eine Einwilligung auch gute Argumente liefern zu können. Der Eingriff ins Grundstück sei nicht sehr groß. Außerdem werte ein besserer Hochwasserschutz die Immobilie auch auf.

Es geht um den Ausbau des Deichs in Abschnitt zwei am Sportgelände. Der Wall soll auf einer Länge von 250 Metern erhöht werden. Scheitern die Verhandlungen, würde eine Lücke von rund 30 Metern klaffen – nicht schön, aber auch nicht kriegsentscheidend. "Den Gesamtschutz stellt das nicht infrage", so Martin.

Die Bauarbeiten, die Mitte Mai starteten, umfassen mehrere Abschnitte. Der neue Schutz der Bebauung links der Kinzig, darunter das besonders gefährdete alte Gerberviertel, soll bald fertig sein. Danach geht es weiter flussaufwärts. Auch der Sportplatz soll besser geschützt werden. Er liegt in der so genannten Retentionsfläche. Zwar könne es weiterhin zu Überschwemmungen kommen. Allerdings soll das neue Konzept dem Wasser so viel Kraft nehmen, dass der Kunstrasenplatz künftig nicht mehr beschädigt oder gar zerstört wird.

Wie berichtet, investieren das Land Baden-Württemberg und die Stadt rund drei Millionen Euro, um Schiltach für ein so genanntes "100-jährliches Hochwasser" zu wappnen. Das Land trägt etwa zwei Drittel der Kosten. Da die Planer davon ausgehen, dass das Wetter künftig eher noch extremer wird, rechneten sie einen zusätzlichen Puffer ein. Wenn weitere Zuschüsse kommen, soll im nächsten Jahr das Schutzkonzept entlang der Schiltach von der Mündung in die Kinzig bis hinauf zum Bauhof umgesetzt werden.