Der Liniennetzplan der Ortenau-S-Bahn, gültig ab morgen, Sonntag. Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahlreiche Verbesserungen für Fahrgäste ab morgen / Haltestelle an Vogtsbauernhöfen / Mehr Züge

Region Ortenau. Mehr Leistung auf der Schiene: Die Südwestdeutsche Verkehrsgesellschaft (SWEG) betreibt die Ortenau-S-Bahn für weitere sieben Jahre. Mit dem neuen Fahrplan, der morgen in Kraft tritt, gibt es zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste.

"Ich freue mich über die erreichten Verbesserungen für die Fahrgäste, die wir trotz enger Spielräume aushandeln konnten", sagte Staatssekretärin Gisela Splett in Offenburg. Auch Landrat Frank Scherer zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Ich danke dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur für die beachtlichen Mehrleistungen und die sehr konstruktiven Verhandlungen. Damit wird die Verkehrsinfrastruktur im Ortenaukreis langfristig gestärkt, wovon alle profitieren: Fahrgäste, Wirtschaft, Bevölkerung und nicht zuletzt der Tourismus in der Ortenau."

Die Vergabe war verbunden mit technischen Besonderheiten wie dem grenzüberschreitenden Verkehr nach Straßburg in Frankreich und der Zugteilung in Hausach, heißt es in einer Pressemitteilung. Drei neue Strecken wurden in das Netz der Ortenau-S-Bahn aufgenommen. Eine neue Regionallinie bedient die Strecke Hausach-Hornberg mit dem neuen Bahnhalt Gutach-Vogtsbauernhof. Die Linie wird in Hausach geteilt und fährt dann umsteigefrei bis Offenburg durch.

Auch die Strecken Achern-Ottenhöfen sowie die Verbindung Biberach (Baden) – Oberharmersbach-Riersbach wurden neu aufgenommen. Auf diesen Strecken wird der Verkehr weitgehend zu einem Stundentakt ausgeweitet. Beide Strecken, die bisher von der SWEG eigenwirtschaftlich betrieben wurden, werden künftig vom Land bestellt und damit in ihrem Bestand langfristig gesichert. Zudem wird der Halbstundentakt Offenburg-Straßburg ausgeweitet. Durch ein zusätzliches Zugpaar am späten Abend wird eine Angebotslücke geschlossen. Zur Entlastung des hohen Fahrgastaufkommens zur ersten Schulstunde wird auf der Renchtalbahn ein zusätzlicher Zug von Oberkirch nach Offenburg eingesetzt. Des Weiteren gibt es Verbesserungen bei der Ausstattung der Züge. Unter anderem werden die Züge mit W-LAN ausgestattet und im Kinzigtal wird es vom kommenden Sommer an mehr Plätze für Fahrräder in den Zügen geben. Der niveaugleiche Einstieg wird mit zwei zusätzlichen RS1-Fahrzeugen ausgeweitet. Voraussichtlich vom Juni 2015 an werden dann auf der Achertalbahn Fahrzeuge dieses Typs verkehren.

"Mit dieser Vergabeentscheidung macht die Landesregierung erneut deutlich, dass ihr nachhaltige Mobilität auch im ländlichen Raum ein wichtiges Anliegen ist", sagte Staatssekretärin Splett weiter. Sie fügte hinzu: "Mit der Übernahme der Linien Achern-Ottenhöfen und Biberach (Baden)-Oberharmersbach-Riersbach in das Bestellregime des Landes werden diese stilllegungsgefährdeten Strecken langfristig gesichert. Wir halten damit unsere Zusage ein, dass es in Baden-Württemberg im Personenverkehr keine Streckenstilllegungen geben wird." Als westliches Zugangstor zum neuen Nationalpark Nordschwarzwald sei Ottenhöfen damit künftig noch besser auf der Schiene erreichbar.

Land finanziert 460 000 zusätzliche Zugkilometer pro Jahr

Der heutige vom Land bei der SWEG bestellte Verkehr wird mit den neuen Strecken um rund 460 000 zusätzliche Zugkilometer pro Jahr ausgeweitet. Das Land finanziert die mit jährlich 20,8 Millionen Euro. Der Ortenaukreis zahlt zudem einen einmaligen Investitionszuschuss in Höhe von 350 000 Euro.