Das Gebäude wurde erst Ende der 70er-Jahre gebaut. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: "Engel" ist heute Wohnhaus

Schiltach. Das alltägliche Umfeld verändert sich stetig. Mal nur im Kleinen in Details, mal aber auch durch die Neugestaltung einer Fassade oder sogar den Abriss und Neubau von Gebäuden. Aufgegriffen wird dies derzeit im Museum am Markt im Rahmen der Ausstellung "Fachwerk gestern und heute. Wie Schiltach sich verändert hat".

Ein Beispiel ist eine prominente Ecke Schiltachs, die sogar komplett neu bebaut wurde. Einst residierte im Haus Schramberger Straße 1, unterhalb des "Adler", das Gasthaus "Zum Engel" – heute befindet sich dort ein Wohn- und Geschäftshaus.

Der "Engel" war ursprünglich am Marktplatz 5 beheimatet, wanderte erst in die Spitalgasse und schließlich unter Engelwirt und Holzhändler Gottlieb Trautwein an seinen letzten Ort.

Nach mehr als 50 Jahren als Engelwirt war Trautwein 1929 verstorben – seine Witwe, inzwischen auch längst im Rentenalter, bewirtschaftete dann doch noch einmal den "Engel" für einige Tage pro Jahr. Hermann Gaiser, der Wirt des benachbarten "Adler", ermöglichte noch bis 1954 eine, wenn auch seltene, Öffnung. Die Geschichte als Gastwirtschaft fand dann ihr Ende.

Die letzte Stunde für das kurz zuvor 100 Jahre alt gewordene Gebäude schlug im September 1979. Abriss und Neubau folgten. Heute befindet sich im Haus eine Arztpraxis. Zumindest für den eiligen Besucher wird kaum ersichtlich, dass er heute ein modernes Gebäude zu Gesicht bekommt. Es fügt sich harmonisch in das gewachsene Stadtbild ein. Ein Beispiel für die Integration von Neuem in historische Bausubstanz.

  Zu sehen ist die Ausstellung "Fachwerk gestern und heute. Wie Schiltach sich verändert hat" noch bis zum 11. September im Museum am Markt. Geöffnet ist täglich von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.