Zu den wichtigesten Lebensstationen Luthers warteten die Kinder mit Liedern auf. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindermusical: Martin Luther und die Reformation / Lebensstationen betrachtet

500 Jahre Reformation wurden in Schiltach mit einem Kindermusical lehrreich gedacht: Von einem Kinderchor, bebildert und mit einer Luther-Handpuppe.

Schiltach. Knapp 200 Leute besuchten die Veranstaltung in der evangelischen Kirche, Veranstalter war die evangelische Kirchengemeinde Schiltach-Schenkenzell.

Süß die "App", die von der Kanzel herab die manchmal schwierigen und ungewohnten Begriffe erklärte. Die Kinder aus dem Oberen Kinzigtal probten mit Regionalkantorin Anna Myasedova in den vergangenen Monaten fleißig und freuten sich, etwas lampenfiebrig, auf die Aufführung. Ein unscheinbarer Mönch wurde laut und zum größten Reformator in der Kirchengeschichte. Martin Luther wurde verbannt, doch Kurfürst Friedrich der Weise unterstützte ihn. Beim Reichstag in Worms wurden 1521 politische Entscheidungen getroffen. Das schlug Wellen in dieser vom Mittelalter geprägten Zeit. Das Mönchsgewissen bäumte sich gegen den Kaiser auf, es kam zum Wormser Edikt. In der Wartburg tauchte der Reformator schließlich als "Junker Jörg" unter und begann mit der Übersetzung der Bibel in eine damals verständliche deutsche Sprache. Tatsächlich prägte Luther dadurch die Sprache maßgeblich bis heute. Das Musical "Luther macht Schule" wurde eigens für Kinderchöre konzipiert, getextet und komponiert.

Die Kinder sangen voller Inbrunst ihre einstudierten Texte. In Szenen und Liedern wurden die wichtigsten Lebensstationen Luthers und die zentralen Gedanken der Reformation lebendig.

Ob das "Andere Zeiten"-Intro oder der "Reformations-Rock ’n’ Roll": Die eingängigen Lieder nahmen die Zuhörer mit in die Gedankenwelt des späten Mittelalters.

Nebenbei wurde Geschichtsunterricht um Luther lebendig vermittelt. Fast zeitgleich mit der Reformation startete der Buchdruck, eine revolutionäre Wende begann – die Frühe Neuzeit.