Die neue Führung des Zweckverbands Kleine Kinzig (von links): Maik Zinser, Michael E. Pfaff, der scheidende Vorsitzende Heinz Winkler, sein Nachfolger Thomas Haas und Julian Osswald. Foto: Hering Foto: Schwarzwälder-Bote

Kleine Kinzig: Gesteigerte Abgabe und sinkender Pegel / Jetzt wieder 80 Prozent erreicht / Geld verdient

Thomas Haas ist neuer Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Wasserversorgung Kleine Kinzig.

Alpirsbach-Reinerzau/Schiltach (wh). Bei der Verbandsversammlung standen Berichte, die Prüfung von Bauausgaben, die Neuwahl des Vorsitzenden und die Nachwahl eines Verwaltungsratsmitglieds auf der Tagesordnung.

Zunächst stellte Geschäftsführer Maik Zinser den Bericht der Geschäftsleitung sowie den Jahresabschluss 2016 vor. Wie er berichtete sind die Talsperrenzuläufe im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um über 27 Prozent geringer ausgefallen. Dies entsprach einem Inhalt von 6,4 Millionen Kubikmetern, also 51 Prozent Füllstand. Durch die starken Zuflüsse im März sind jetzt 9,9 Millionen Kubikmeter Wasser in der Talsperre und damit 80 Prozent des langjährigen Mittelwerts.

Von der Landesanstalt für Umwelt und Messungen wird die anhaltende Trockenheit seit Spätsommer 2015 als außergewöhnlich und kritisch eingestuft. Dies macht sich, wie Zinser darlegte, auch bei der Wasserabgabe bemerkbar. So wurde in den ersten drei Monaten eine neue Rekordabgabe mit 1 382 636 Kubikmetern erreicht, die um 10,37 Prozent über dem Vorjahr liegt. Die Wasserabgabe lag im Jahr 2016 um 267 000 Kubikmeter, also um 5,34 Prozent, über dem Planansatz von fünf Millionen Kubikmetern. Auch soll die Energieerzeugung optimiert werden. Deshalb wurde im vergangenen Jahr eine Pumpturbine installiert. Deshalb ist auch im Wirtschaftsplan 2017 der Zubau einer weiteren Pumpturbine veranschlagt. Die Festkosten- und die Betriebskostenumlage führten durch diese hohe Wasserabgabe zu einem Jahresüberschuss von über 500 000 Euro, der in die allgemeine Rücklage fließt.

Seitens der Mitglieder gab es dazu Vorschläge die hohe Liquidität auszuschütten oder bei den örtlichen Banken zu belassen. Der Verwaltungsrat wird sich mit dieser Thematik noch beschäftigen, ergänzte er.

Wie Zinser weiter ausführte, stehen mehrere Verlegungen der Fernwasserleitung an. So durch den Ausbau der Kreisstraße zwischen Loßburg und Ödenwald, auch durch die Erschließung des Gewerbegebietes Sulzhau in Freudenstadt sowie die geplante Hochbrücke in Horb. Obwohl dort die Lage der Rohre mitgeteilt worden war, war man bei den Probebohrungen auf Wasser gestoßen, wie Zinser schmunzelnd anmerkte.

Die angedachten Windkraftanlagen im Einzugsbereich der Trinkwassertalsperre sieht Zinser aufgrund der Erschließungsmaßnahmen kritisch. Es könnten keine möglichen Gewässerbelastungen toleriert werden, betonte er. Als nächster Tagesordnungspunkt standen die Neuwahl des Verbandsvorsitzenden und die Nachwahl eines Mitgliedes in den Verwaltungsrat an.

Als Nachfolger von Bürgermeister Heinz Winkler, der aus Ende Mai aus seinem Amt ausscheidet, wurde als Verbandsvorsitzender Schiltachs Bürgermeister Thomas Haas gewählt. Oberbürgermeister Julian Osswald aus Freudenstadt wurde zum ersten und Alpirsbachs Bürgermeister Michael E. Pfaff zum zweiten Stellvertreter jeweils einstimmig gewählt. Neu in den Aufsichtsrat kommt der künftige Bürgermeister von Haslach, Philipp Saar, in das Gremium.

Thomas Haas bedankte sich bei den Mitgliedern für das entgegengebracht Vertrauen. Mit kleinen Anekdoten aus dem Arbeitsleben von Heinz Winkler würdigte er dessen Leistungen und Zielstrebigkeit für den Verband. Besonders hob er die Umorganisation des Verbandes und schließlich auch als Highlight den Betritt von Offenburg zum Verband heraus. Auch bemerkte er, dass sogar die Talsperre gut gefüllt übergeben werde. Er übergab Winkler ein Präsent für den "Unruhestand". Heinz Winkler hob hervor, dass diese sieben Jahre keine mageren Jahre für den Verband waren, der finanziell gut aufgestellt sei und gutes Wasser an seine Mitglieder liefere.