Kühe haben es der Künstlerin Elke Heinichen angetan. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Die Karlsruher Künstlerin Elke Heinichen hat in Schiltach so etwas wie ein Heimspiel

Unter dem Motto "Kuhle Blicke" stellt die Karlsruher Künstlerin Elke Heinichen 20 wahrhaft tierische Bilder im Treffpunkt aus. Die Ausstellung beginnt mit der Vernissage am heutigen Freitag, 15. September, und dauert bis 29. Oktober.

Schiltach. Was bewegt eine Hobbymalerin aus Karlsruhe dazu, ihre Werke gerade in Schiltach auszustellen? Trotz der räumlichen Entfernung ist sie fest verwurzelt mit der Flößerstadt, in der ihre Mutter Ruth Lörz und ihre Oma Maria Wolber geboren wurden. Sie lebten sogar in dem Gebäude, in dem einst die Schreinerei Wolber ihre Werkstatt hatte und die Stadt mit dem Kauf und Umbau den Treffpunkt für Künstler und Bürger errichtete.

Die Idee für ihre erste Alleinausstellung stammt von ihrem Onkel Erwin Wolber. Bei einem Besuch ihrer Oma im Oktober vergangenen Jahres brachte die Künstlerin selbst gemalte Postkarten mit Kühe-Motiven mit, sozusagen Bilder im Miniatur-Format. "Onkel Erwin war total begeistert davon und hat mich gebeten, meine Bilder doch mal im Treffpunkt auszustellen. Ich habe dann den Kontakt mit Gisela Schreiber hergestellt und wir haben uns auf einen Termin geeinigt", verrät die zweifache Mutter.

Schwester sieht künstlerische Begabung schon früh

Obwohl sie nach eigenen Angaben bereits in der Schule künstlerisch begabt war und ihr die Schwester riet, beruflich etwas mit Kunst zu machen, ging sie ihren eigenen Weg und lernte staatlich anerkannte Erzieherin. Das Malen als Hobby ließ sie in der Folgezeit nicht los und wieder war ein Familienbesuch, diesmal bei den Schwiegereltern an Ostern 2015 in Leipzig, maßgebend für eine richtungsweisende Entscheidung. Auf der Suche nach Malmotiven im Internet stieß Elke Heinichen auf Portraits von Kühen, die sie sofort faszinierten und in den Bann zogen. "Kühe haben etwas Magisches. Sie sind ein Stück Kultur und immer ein Thema, beispielsweise die Milch", erinnert sich die Malerin an den dramatischen Preisverfall vor gut einem Jahr. Als Zeichenvorlage für ihre Bilder hat sie mehrere Kühe – mit und ohne Hörner – fotografiert. Weil es ihr dabei vor allem auf die Augen ankomme und man sich gegenseitig ins Gesicht schaue, entstehe eine besondere Beziehung zu den Weidetieren, schildert die 42-Jährige ihre Eindrücke.

Die Darstellungen der Huftiere im Foyer, in der Kaffeestube und im Mehrzweckraum des Treffpunkts, unter die sich auch vereinzelt Hirsche und Elche mischen, folgen keinen Konventionen. Es sind Porträts in Pastell auf graublauem Hintergrund in Acryl oder fragmentarisch als Kohlezeichnung auf Leinwand.

Zuhause mit Freunden wird gemeinsam gequatscht und gemalt

In ihr Wohnzimmer-Atelier in Karlsruhe lädt sich Heinichen hin und wieder Freunde und Bekannte ein, dann wird gemalt, gequatscht und geschlemmt. Bei den Motiven hat jeder seine eigene Wahl. Auch unterrichtet sie Malklassen mit Kindern.

 Der Treffpunkt hat immer sonntags, mittwochs und freitags von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.