Im Bereich Deissenhof absolvierte die Schiltacher Feuerwehr ihre Lehengerichter Abschlussübung. Fotos: herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrübung: Mit dem Navi im Außenbereich oft keine exakte Zielführung / Sprungretter im Einsatz

Mehrere Gebäude auf engem Raum, genügend brennbares Holz und Wasser: Das Sägewerk beim Deissenhof in Hinterlehengericht erwies sich für die Feuerwehr als ideales Übungsobjekt.

Schiltach. So konnte die Mannschaft unter Kommandant Harry Hoffmann am Samstag unter realen Bedingungen für den Ernstfall proben, mit einer Ausnahme: Mit den aufgebauten Löschangriffen durften sie keine Dächer von Wohnhäusern bespritzen. Dies sei der Wunsch des Eigentümers Karlheinz Schwenk gewesen, den es zu respektieren gelte, sagte Hoffmann bei der Besprechung hinterher im Gasthaus "Welschdorf".

Besonders gut habe ihm der ruhige und besonnene Ablauf der Übung ohne jede Hektik gefallen. Vor allem den jüngeren Wehrkräften legte der Kommandant nahe, sich unbedingt auf der Gemarkungsfläche von Lehengericht kund zu machen. Nur wenige wüssten, wenn die Leitstelle die Adresse mit der Hausnummer angebe, wohin sie genau fahren müssten. Da müsse nachgehakt werden. Die Eingabe ins Navi funktioniere in diesem Fall nicht exakt.

Bei einem Einsatz kommt es auf jede Minute an

"Fahrt einfach mal spazieren und erkundet euch", riet der Kommandant. Vor allem im Außenbereich komme es auf jede Minute an. Im Realfall müsse bei der Alarmierung zuerst das Feuerwehrgerätehaus erreicht werden, bevor es zum Einsatzort gehe. Bis das dritte Fahrzeug ausrücken könne, dauere es eine gewisse Zeit. Der Deissenhof liege noch relativ gut an der Strecke, in den Kienbach dauere es etwas länger. "Das ist einfach so", machte sich Hoffmann nichts vor. Seinen Aufzeichnungen zufolge geschah die Menschenrettung in der vorgegebenen Zeit.

Für die verhinderten Bürgermeister Thomas Haas und Ortsvorsteher Thomas Kipp bedankte sich Kipp-Stellvertreter Kai Wolber bei den 43 Wehrkräften und Sägewerksbesitzer Karlheinz Schwenk. Auch er habe eine gelungene Übung beobachtet, bei der die Wasserversorgung kein Problem darstellte, analysierte er.

Übungsannahme war ein Schwelbrand im Dachgeschoss des Wohn- und Ökonomiegebäudes, verursacht durch gärendes Heu oder Öhmd. Mehrere Personen waren eingeschlossen. Mit drei nacheinander anrückenden wasserführenden Fahrzeugen stand den Atemschutztrupps zur Menschenrettung sofort Wasser zur Verfügung. Da eine Person (Puppe) ins oberste Dachgeschoss geflüchtet war, kamen die Schaulustigen in den Genuss, wie die Menschenrettung durchs Fenster mit dem Sprungretter funktioniert.

Genügend Wasser vorhanden

Für die Brandbekämpfung und Riegelstellungen zur Sicherung benachbarter Wohngebäude gab es genügend Wasser aus dem Sägewerkskanal und der naheliegenden Schiltach.