Kindergartenleiterin Margarete Knödler und Kindergarten-Geschäftsführer Matthias Bauernfeind freuen sich, ab September flexiblere Zeiten anbieten zu können. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Flexiblere Öffnungszeiten in katholischer Einrichtung / Ganztagesbetreuung ein wichtiges Thema

Von Karin Schmidtke

Schiltach. Ab September hat der Kindergarten St. Martin andere Öffnungszeiten. Damit will die Einrichtung mit katholischem Träger den Eltern flexiblere Betreuungsmöglichkeiten anbieten. Kindergartengeschäftsführer Matthias Bauernfeind aus Tannheim bei Villingen-Schwenningen kam nach Schiltach, um mit der Leiterin Margarete Knödler die neue Öffnungszeiten vorzustellen. Die Änderung wurde mit der Stadtverwaltung abgestimmt.

Der 21 Jahre alte Kindergarten hat im Moment 46 Plätze. Davon sind 41 Plätze belegt, verteilt auf zwei Gruppen. Geburtenzahlen seien im Moment gleichbleibend, sinken zumindest nicht mehr weiter, so Knödler. Im neuen Kindergartenjahr werden nur noch 36 Kinder in der Einrichtung sein. Die Kinder kommen teils sogar aus Vorder- und Hinterlehengericht.

Der harte Kern stammt aus dem Viertel Hoffeld. Durch das veränderte Angebot wird der Kindergarten aber komplett gefüllt sein – zumindest auf dem Papier. Betreut werden die Kinder von zwei Ganztagskräften, sieben Teilzeitmitarbeiterinnen und ab Herbst eine Auszubildende. "Wir werden ab dem neuen Kindergartenjahr zwei neue Angebotsformen anbieten, zu den bestehenden. Wir werden eine Ganztagsmöglichkeit haben", informierte Matthias Bauernfeind.

Die Öffnungszeiten sind dann von Montag bis Donnerstag von 7.15 bis 16 Uhr und freitags bis 14 Uhr. Bisher wurde freitags um 13.30 Uhr das Wochenende eingeläutet. Geöffnet war sonst auch von 7.15 bis 16 Uhr, aber ohne das Ganztagesangebot. Die Kinder blieben entweder am Stück von 7.15 bis 13.30 Uhr da oder besuchten die klassische Regelgruppe von 8 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 16 Uhr.

"Wir haben uns erst einmal an den Zeiten des evangelischen Kindergartens orientiert, damit wir jetzt die gleiche Öffnungszeit im Bereich der Ganztagsbetreuungsangebot anbieten können. Aber je nachdem, wie die Nachfrage der Eltern sich entwickelt, kann es sein, dass die Zeiten verlängert werden", erklärte Bauernfeind weiter.

Um den flexiblen Gedanken fortzuführen, der mit der Angebotsform aufgegriffen wurde, ist es außerdem möglich, dass Eltern für einen Tag eine Ganztagsbetreuung dazubuchen können. Gegen einen Aufpreis versteht sich. Knödler ergänzte: "Das Hinzubuchen konnte man bisher auch schon machen. Es kostete drei Euro pro Tag, wenn die Eltern das Kind etwa über den Mittag da lassen wollten. Das waren aber bisher nur Not- und Bedarfsfälle".

Neben diesen Ganztagsangeboten werden den Eltern flexible Öffnungszeiten angeboten. Die Eltern können ihr Kind zwischen den Öffnungszeiten 6,25 Stunden in den Kindergarten bringen, je nach dem jeweiligen Bedarf.

Im Kinzigtal komme dieses Konzept bereits gut an. Überdies forderten die großen Firmen in der Umgebung, wie etwa die Firma "Vega", flexible Betreuungsmöglichkeiten, so Bauernfeind. Das gute Raumangebot im Kindergarten St. Martin ermögliche diesen Wunsch. Das Mittagessen aus dem Hause Brede sei im Ganztagsangebot jetzt ein Pflichtanteil. Für Kinder ab zwei Jahren werden die Öffnungszeiten noch nicht flexibel angeboten.

Von Eltern gab es im Vorfeld Anfragen zur Ganztagesbetreuung. "Manche Eltern musste ich auch des Hauses ziehen lassen", gestand Knödler, die bedauerte, dass Eltern sich für andere Einrichtungen entschieden hätten. Für manche Eltern reichen die Angebote der Kinderbetreuung nicht aus. Im Kindergarten St. Martin überbrücken bereits drei Tagesmütter und zudem einige Großeltern Betreuungslücken. "Wir haben es uns überlegt, längere Betreuungszeiten anzubieten. Aber das war politisch nicht gewollt. Der evangelische Kindergarten hat schon ein paar Jahre längere Zeiten. Das will aufrecht erhalten bleiben. Aber es ist sicher der nächste Schritt, dass wir (die Öffnungszeiten) irgendwann bis 17 Uhr verlängern.

Laut Abmangelvertrag trage die Kommune 91 Prozent der Kosten, so Bauernfeind. Von den Gesamtkosten gehen die Elternbeiträge ab, was übrig bleibe, trage die katholische Kirche, informierte der Geschäftsführer.