Drei Gotteshäuser, eine Gemeinde: die katholischen Kirchen von Schenkenzell (links), Wittichen und Schiltach (unten). Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Seelsorgeeinheit Kloster Wittichen vollzieht Zusammenschluss / Kandidaten gesucht für Pfarrgemeinderat

Von Volker Rath

Schiltach/Schenkenzell. Die Katholiken in Schiltach, Schenkenzell und Wittichen rücken noch enger zusammen. Im März wählen sie ihren ersten gemeinsamen Kirchengemeinderat. Es fehlen noch Kandidaten.

Alle Mitglieder der drei Gemeinden ab 16 Jahren sind dazu aufgerufen, den neuen Pfarrgemeinderat für die nächsten fünf Jahre zu bestimmen – erstmals gibt es ein gemeinsames Gremium für die drei Pfarreien (Rubrik). Damit erfolgt der nächste Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen Pfarrgemeinde.

Schon bislang arbeiteten die Pfarreien St. Johannes der Täufer Schiltach mit 1404 Mitgliedern, St. Ulrich Schenkenzell mit 986 Mitgliedern und Allerheiligen Wittichen/Kaltbrunn mit 252 Mitgliedern eng zusammen. Sie firmierten als Seelsorgeeinheit Kloster Wittichen. Zum 1. Januar wurde der Zusammenschluss offiziell vollzogen. Die Richtung gab die Erzdiözese Freiburg vor. Der offizielle Namen der neuen Einheit lautet Römisch-katholische Kirchengemeinde Kloster Wittichen.

Im Moment hat jeder der drei Gemeinden noch einen eigenen Kirchengemeinderat. Künftig gibt es ein gemeinsames Gremium, in das Schiltach und Schenkenzell jeweils vier Räte und Wittichen drei Vertreter entsenden. Außerdem werden sogenannte Gemeindeteams gebildet, die sich um die Arbeit vor Ort kümmern sollen. Deren Mitglieder werden vom Kirchengemeinderat für die Dauer von zwei Jahren bestimmt. Wie groß die Gemeindeteams sind, ist nicht festgelegt, sagt Elisabeth Bühler. Sie ist Vorsitzende des Kirchengemeinderats Schiltach. Auch die Abgrenzung, was in die Verantwortung des Kirchengemeinderats und was unter die Regie der Gemeindeteams fällt, müsse noch gezogen werden. Die zentralen Themen wie Gebäude und Finanzen werden wohl vom Kirchengemeinderat festgelegt, ebenso gemeinsame Anliegen, die alle drei Orte gleichermaßen betreffen, so Elisabeth Bühler.

Sie ist guter Dinge, dass die neue Einheit funktionieren wird. "Die drei Kirchengemeinderäte haben ein gutes Verhältnis untereinander. Die Kontakte sind da, und bislang haben wir auch alles gut vorangebracht", so Bühler. Schon jetzt teilen sich die drei Gemeinden einen Pfarrer, Bernd Müller, und mit Oswald Armbruster einen Diakon im Nebenberuf. Einen Referenten gibt es nicht. Stattdessen wird viel von Ehrenamtlichen geleistet, etwa die Kommunionvorbereitung. Vertieft wurde die Zusammenarbeit durch einen gemeinsamen Ausschuss, Wochenenden und Sitzungen. Auch an der Basis klappe schon einiges. Der gemeinsame Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt in Wittichen beispielsweise werde "sehr gut" angenommen. "Das eine oder andere muss noch zusammenwachsen und sich einspielen. Aber wir sind auf einem wirklich guten Weg", ist sich Bühler sicher.

u Der neue Kirchengemeinderat der Römisch-katholischen Kirchengemeinde Kloster Wittichen wird am Samstag und Sonntag, 14. und 15. März, gewählt. Erstmals haben die Mitglieder in den drei Gemeinden die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen. Wählbar sind Katholiken ab 18 Jahren, abstimmen dürfen aber bereits die 16-Jährigen Mitglieder.

Jedes Mitglied erhält die Wahlunterlagen bereits im Vorfeld zugeschickt. Die Gemeinde will es den Mitgliedern so einfach wie möglich machen, um eine höhere Wahlbeteiligung zu erreichen. Gesucht werden noch Kandidaten. Ein Teil der amtierenden Räte hat sich dazu bereit erklärt, weiterzumachen, andere Sitze sind neu zu vergeben. Es würden "dringend" noch Bewerber gesucht. Es sollen für jeden Ort zumindest so viele Kandidaten aufgestellt werden, wie anteilig Sitze zu vergeben sind. Bis Anfang Februar besteht die Möglichkeit, beim Wahlvorstand Kandidatenvorschläge einzureichen.

Mitte Februar soll das Bewerberfeld dann offiziell feststehen. Vorsitzender des Wahlvorstands ist Michael Schinselor aus Schiltach, seine Stellvertreterin Marita Mäntele, sie ist zuständig für Wittichen. Wahlvorschläge können auch bis zum 31. Januar im Pfarrbüro abgegeben werden.

Das Motto zur Wahl lautet: "Gib der Kirche Dein Gesicht – Profil macht erkennbar. Gib der Kirche Deinen Schwung – gemeinsam vorankommen statt alleine auf der Stelle treten".