Die Mitglieder des Abwasserverbands Oberes Kinzigtal besichtigten die Kläranlage in Vorderlehengericht. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Verband für Schiltach und Schenkenzell steckt weiteren Sanierungs-Fahrplan ab

Von Lothar Herzog

Schiltach. In die Kläranlage Oberes Kinzigtal muss kräftig investiert werden, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen: 252 000 Euro im laufenden Jahr und weitere 792 000 Euro in 2016. Dies lässt den Schuldenstand weiter steigen.

Am Dienstag traf sich das Gremium des Abwasserverbands Oberes Kinzigtal für Schiltach und Schenkenzell in der Kläranlage in Vorderlehengericht. Die 1978 in Betrieb gegangene Anlage ist für 15000 Einwohner ausgelegt, wobei die Industrie auf Personen umgerechnet ist, sagte Abwassermeister Wolfgang Derenek. Durch die Sanierung der Regenbecken vor zwei Jahren könne die Anlage 100 Liter Wasser pro Sekunde verkraften. Voriges Jahr seien das Vorklärbecken saniert, der Lagerraum erweitert sowie Heizkessel und Brauchwasserspeicher erneuert worden. Allerdings bestehe weiter Investitionsbedarf.

In der Sitzung im Rathaus Schiltach bezifferte Stadtkämmerer Herbert Seckinger die 2014 umgesetzten Sanierungen mit insgesamt 212 450 Euro. Durch Einsparungen beim Betriebsaufwand in Höhe von rund 158 000 Euro sank die Umlage auf 566 000 Euro. Davon entfallen auf Schiltach 407 500 Euro, auf Schenkenzell 158 500 Euro.

Für 2015 sind Investitionen von 252000 Euro vorgesehen. Dies betrifft die Erneuerung des Zauns am Regenüberlaufbecken Heubach (14 000 Euro), Vorarbeiten zur Sanierung des Belebungs- und Nachklärbecken (35 000 Euro), die neue Treppe am Faulturm (30 000 Euro) sowie die Ertüchtigung der Maschinen- und Elektrotechnik (173 000 Euro). Darin enthalten sind 121 000 Euro für ein neues Blockheizkraftwerk.

Wie der Vertreter des Ingenieurbüros Iat Stuttgart darstellte, lohne sich eine Generalüberholung des 2002 in Betrieb gegangenen Blockheizkraftwerks nicht mehr. Durch die vorgesehenen Investitionen, die mit Krediten über 230 000 Euro finanziert werden, erhöht sich die Betriebskostenumlage im Haushaltsplan 2015 für Schiltach auf 509 260 Euro und für Schenkenzell auf 198 240 Euro. In den Rücklagen bleiben weiterhin 111 000 Euro.

Die Verschuldung des Zweckverbands zum Ende des Jahres steigt auf 1,31 Millionen Euro. Der von Seckinger vorgelegte Haushaltsplan 2015 wurde einstimmig verabschiedet. In den kommenden Jahren sind nach Auskunft des Kämmerers weitere größere Sanierungen erforderlich, um die Vorgaben des Gesetzgebers und den laufenden Betrieb zu gewährleisten. Die Sanierung von weiteren Klärbecken kostet nach der Berechnung des Ingenieurbüros 792 000 Euro. Das Überlaufbecken Heubach soll für rund 140 000 Euro vergrößert werden.

Zum neuen Verbandsrechner und Schriftführer wurde Herbert Seckinger bestellt. Schenkenzells Hauptamtsleiterin Daniela Duttlinger wurde als neues Mitglied des Gutachterausschusses bestellt.