Abwasser: Schiltach und Schenkenzell stellen Weichen für die Sanierung

Von Johannes Fritsche

Schiltach. Der Abwasserverband Oberes Kinzigtal beschloss in seiner Verbandsversammlung die Sanierung der Kläranlage Schiltach.

Eine zweimonatige Mengenmesseinrichtung soll klären, ob die aus Schenkenzell zugeführten Abwassermengen noch der Kalkulation entsprechen. "Daraus kann man Rückschlüsse auf das ganze Jahr ziehen", versicherte Werner Maier von der iat-Ingenieurberatung GmbH, die die Schiltacher Kläranlage technisch betreut. Gemessen wird noch vor der Sommerpause.

Nicht so günstig kommen Schiltach und Schenkenzell bei der Sanierung der Kläranlage weg. Das runde Kombibecken und das Rücklaufschlammpumpwerk müssen saniert werden. Drei Monate Bauzeit und 975 000 Euro Kosten hat die iat dafür dafür ausgerechnet.

Während der Sanierung muss die Kläranlage weiterlaufen. Dazu wird das Vorklärbecken zu einem provisorischem Nachklärbecken umgenutzt. Dies sei gängiges Verfahren, der Betrieb während der Umbauzeit stabil, versichert Maier. Die Reinigungsleistung des Wassers, das in die Kinzig fließt, sei etwas schlechter. Eine Genehmigung dafür wurde beantragt. "Amonium-Stickstoff als fischgiftigste Substanz können wir trotzdem herausfiltern", so Maier. Der Zustand des Betons des Kombibeckens und der daraus folgende Sanierungsaufwand könnten allerdings erst verbindlich beurteilt werden, wenn das Becken komplett geleert ist. Dies sei "der Tag der Wahrheit", so Bürgermeister Thomas Haas. Sollten die Schäden wider Erwarten zu groß sein, müsse die Sanierung auf 2017 verschoben werden. Die Ausschreibung soll im Januar raus, Baustart Mitte Mai sein. Mitte November soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Die Ingenieurleistungen für die Umsetzung vergab die Versammlung bei zwei Enthaltungen an die iat. Und für den Haushaltsplan 2016 des Abwasserverbands erteilten sie eine Kreditermächtigung in Höhe von einer Million Euro für die Finanzierung.