Für die einen Wertstoff, für andere ein gefundenes Fressen: Gelbe Säcke haben es den Füchsen angetan. Foto: Archiv

Ortschaftsräten gefallen Kunststoffreste im Wald und im Gewässer nicht. Derzeit keine Lösung in Sicht.

Schiltach-Lehengericht - Was den Ortschaftsrat Lehengericht in jüngster Zeit schon mehrfach beschäftigt hat, kam jetzt erneut in der Sitzung ins Gespräch: Zerrissene gelbe Säcke im Außenbereich.

An vielen Stellen, so Ortsvorsteher Thomas Kipp, würden die abgelegten Säcke von Wildtieren aufgerissen. Besonders Füchse seien es, die "ihr Unwesen" trieben. Dabei sei dies kein Problem einer, sondern gleich mehrerer Stellen und Bereiche, so beispielsweise Vor Erdlinsbach, An der Schmelze und auch einige Stellen in Hinterlehengericht.

"An der Schmelze kann man fast schon die Uhr danach stellen, wann der Fuchs seine Runden dreht", sagte Kipp, der dies selbst mehrfach beobachtet hat. Wer früh aufstehe, könne die Säcke erst am Morgen bereitstellen, meinte Ortschaftsrätin Gabriele Nuoffer, aber man müsse eben teilweise schon um 5.30 Uhr die Wertstoffsäcke bereitstellen.

Dies helfe oft auch nicht, wandte Michael Pflüger ein. Bei ihm sei beispielsweise das Abfuhrunternehmen jüngst drei mal nicht gekommen – der Fuchs hingegen komme, nehme sich einen Sack und schleppe ihn dann weg. Da bringe es nichts, auf Zeit die Säcke hinzulegen, weil nach Anruf und Beschwerde komme dann ein Abfuhrfahrzeug – allerdings wisse man nicht wann.

Auch er selbst hat schon mehrfach Füchse dabei beobachtet, wie sie die Säcke wegtragen: "Ich brauche nur um 23.30 Uhr auf dem Balkon sitzen und warten, dann kommt einer". Das Problem mit den Füchsen könne man kaum in den Griff bekommen, bedauerte Kipp, da es mittlerweile eine mehrmonatige Schutzzeit für Füchse gebe. Aber nicht nur diese, auch Marder rissen die Säcke auf, immer wieder bekomme er Anrufe, was man dagegen machen könne.

Das Problem, so sieht es Kipp, sei aber der Sack selbst, der "problembehaftet" sei. Er sei leicht, nicht stabil, liege auf dem Boden, der Sturm nehme ihn mit – und auch dann liege alles im Bach – in den Gewässern habe es "dermaßen zugenommen mit dem Kunststoff", bedauerte der Ortsvorsteher. Er verstehe auch nicht, warum die Säcke so dünn sein müssten.

Was man aber gegen die aufgerissenen Säcke und den Kunststoff in Wald, Flur und Flüssen machen könne, wisse er derzeit auch nicht. "Wir können ja auch nicht überall Behältnisse für die Säcke aufstellen."

Vielleicht, so meinte er, ergebe sich aber auch etwas im Hinblick auf eine gelbe Tonne – doch ob die dann auch bis in den Außenbereich kommt ist ein anderes Thema.