Die Künstler Anita Schmider (von links), Martina Dieterle, Claudia Baumgartner, Uwe Merz und Paul Armbruster zeigen in der Gemeinschaftspraxis interessante Arbeiten. Otto Schinle, Sprecher der "Forelle Blau" stellte die Künstler vor. Das Ärzteteam mit Jochen Stürner (Urologe), Natalia Nezlaw (Gynäkologin) und Vadim Urmann (Neurologe) freut sich über die Hingucker. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Heimat und Meer

Die Praxiswände des Dienstleitungszentrums mit ärztlicher Gemeinschaftspraxis sind jetzt von Bildern der Künstlergruppe "Forelle Blau" geschmückt.

Schiltach (ks). Bürgermeister Thomas Haas stellte bei der Vernissage fest, der Weg zum Dienstleistungszentrum sei lange und schwierig gewesen, letztlich aber eine Erfolgsstory geworden. Otto Schinle, der die Tatkraft der Künstlergruppe koordiniert, führte in die Ausstellung ein – die Bilder können auch erworben werden.

Stets überraschend, aber eindrucksvoll seien die Ergebnisse von Claudia Baumgartner. Gerne probiere sie Neues aus. Ihre Bilder sind abstrakt, dahinter stehen oft eigenwillige Techniken. So puste sie etwa die Pigmente oder Gesteinsmehl auf die Leinwand.

Beatrix Beck war verreist und konnte nicht persönlich anwesend sein. Die Künstlerin stammt aus Hinterzarten, wohnt und arbeitet aber seit einiger Zeit auf dem Baumgarten. Beck sprühe vor Energien, und sie habe die Kunstszene in Schiltach "richtig aufgemischt".

Das Thema, unter dem sie ihre Bilder gestellt hat, lautet "Wälderjazz". Typische Stilelemente wie Blümchen und Zöpfe findet man, und alles erinnert ein bisschen an Trachten. Auf ihren Bildern finden sich Figuren die Beck "Schittle" nennt, kleine Holzscheite. Diese Hölzchen bemalt die Künstlerin figürlich und arrangiert sie in die Bilder.

In Schenkenzell hat die gebürtige Schiltacherin Martina Dieterle ihr Atelier. Ihre zentralen Themen sind der Mensch und die Natur und sie malt ein breites Spektrum. Für die Ausstellung wählte Dieterle aber ruhige Meeresansichten, um damit in den Praxisräumen eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. Die räumliche Tiefe entsteht durch das Übereinanderlegen verschiedener Lasurtechniken – eine Technik der alten Meister. Kontrastiert wird das lebendige Medium Wasser von der materiellen Schwere und Rauheit der Felsen. Diese werden durch selbstgemischte Spachtelmassen in die Bilder aufgetragen, was den Bildern eine Besonderheit gibt.

Anita Schmider wohnt am Baldersberg. Sie stellt mit "Forelle Blau" als Gastmalerin aus, ist jedoch keine Fremde in der Praxis durch ihre Arbeit bei Dr. Stürner. Sie bekam so die Chance Bilder aus ihrem Schaffen vorzustellen, wählte zwei Arbeiten aus. Für Schmieder ist diese Ausstellung eine Premiere. Besonders das Bild "Mutter mit Kind" drückt eine innige gefühlvolle Liebe aus. In einem Behandlungsraum ist mit der "Segelregatta" viel Bewegung im geschmackvollen Farbenspiel.

Ein ruhiger, bedächtiger Mensch der sich auch gerne sozial engagiert, ist Paul Armbruster aus der Baumgartenstraße. "Für die Gruppe ist er fast schon ein väterlicher Ratgeber. Er hat sich der gegenständlicher Malerei verschrieben und zeigt vorwiegend Aquarelle. Teilweise haben die Bilder Schiltacher Bezug", erklärte Schinle.

Uwe Merz wohnt auf dem Fräulinsberg in Schenkenzell, hat aber auch einen Sitz in Freiburg. "Merzolio" präsentiert sich seit langem als Multitalent: als Grafiker, Buchautor, Musiker, Fotograf und Maler. Dabei nutzt er ein breites Spektrum. Seine Kurse für intuitive und expressive Malerei begeisterten bereits den Südwestfunk. Merz’ Bilder findet man im Wartezimmer. Zahlen verewigte er darauf. Etwa die 63, sein Geburtsjahr und den Namen seiner Band. Oder auch die 21 und 13, die Stellen seiner Namenskürzel im Alphabet. Seine Bilder mit Passepartouts aus schwarzem Acrylglas wirken edel.