Fast wie früher: Beim Floß-Wettrennen kam es auf Geschwindigkeit und Geschicklichkeit an. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Schiltacher Gruppe beteiligt sich am Treffen der interantionalen Vereinigung

Von Wolfgang Tuffentsammer

Schiltach. Einmal jährlich lädt die "internationale Flößervereinigung" alle Flößergruppen zu einer Veranstaltung ein. In diesem Jahr fand die Delegiertenversammlung im italienischen Valstagna statt. Eine Schiltacher Delegation war mit dabei.

Etwa 400 Flößerfreunde aus aller Welt nahmen an den Festlichkeiten und Versammlungen teil. Aus dem Schwarzwald waren neben 16 Schiltachern auch Teilnehmer der "Wolfacher Kinzigflößer" sowie der "Flößerzunft Oberes Nagoldtal" dabei. Geboten wurde von den italienischen Gastgebern nicht nur Kulinarisches, sondern auch Kulturelles rund um die Flößerei.

Den drei Schiltacher Delegierten Thomas Kipp, Hartmut Brückner und Otto Schinle kam die Aufgabe zu, einen Nachfolger für den scheidenden Präsidenten zu wählen. Die Wahl fiel auf den 32-jährigen Miguel aus Spanien, der seinen langjährigen Vorgänger ablöste. Weiter Höhepunkte waren eine feierliche Heilige Messe mit Fürbitte um den Segen des Schutzpatrons der Flößer, dem heiligen Nicolo, sowie ein Wettrennen zwischen neun Flößen, wo es um Geschicklichkeit und Geschwindigkeit ging. Beim Umzug der verschiedenen Flößergruppen wurden neben typischen Gerätschaften der Kinzigflößerei von den Schiltacher Teilnehmerinnen die heimische Lehengerichter und die Fürstenbergische Tracht präsentiert.

Bedeutsam war der kleine Ort an der Brenta jahrhundertelang für den Holzhandel mit dem etwa 100 Kilometer entfernten Venedig. Es wurde nicht nur Bauholz für den Städte- und Schiffsbau verflößt, Venedig war darüber hinaus ein weltweit wichtiger Handelspartner. Von hier aus ging das Holz in die ganze Welt. Antonio Stradivari und andere Instrumentenbauer bezogen das wertvolle Rohmaterial für ihre Violinen, das Holz der Haselfichte, aus den Dolomiten und von den Hängen des Brentatals.