Erkundung im Friesennerz: Die Mitglieder des Schwarzwaldvereins erfuhren viel über die Geschichte des Bergwerks. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldverein im Bergwerk Schnellingen

Schiltach-Schenkenzell. Nicht zu viel versprochen hatten die beiden Wanderführer Willi Heinzmann und Christian Stolzenberg, als sie die Samstagnachmittagstour als "einen der Höhepunkte des Wanderjahres" anpriesen.

Nach einer kurzen Bahnfahrt nach Haslach führte ein steiler Weg bergan über den Hirlinsgrund zum Besucherbergwerk am Silbersee hoch über dem Ortsteil Schnellingen. Dort angekommen erfolgte nach der Begrüßung durch Steiger Borho, der bei der Führung Obersteiger Georg Allgaier vertrat, die zünftige Einkleidung mit Gummistiefeln, Friesennerz und Sicherheitshelm. Von der Wichtigkeit dieser Utensilien waren die zunächst witzelnden Besucher nach kürzester Zeit in den manchmal nur etwa 1,40 Meter hohen und 60 Zentimeter breiten Stollen schnell überzeugt.

So erfuhren die interessierten Besucher, dass die Silbergrube eine der bedeutendsten ehemaligen Bergwerke in Baden darstellt. Kein Wunder also, dass sie im Badener Lied durch eine eigene Strophe verewigt wurde.

Über 800 Jahre alt dauert die Geschichte der Grube bereits, in der auf drei Sohlen silberführende Schwer- und Flussspatgänge aufgeschlossen wurden, die durch ihre Schönheit auch heute noch bei Mineralienfreunden begehrte Objekte der Begierde sind. Sinterschichten, Stalaktiten und Kristalldrusen wurden mit den damals üblichen Werkzeugen Schlägel und Eisen aus dem Berg gehauen.

Auch kann man heute noch Reste der alten Verbauungen unter Tage begutachten – einige Gänge mussten allerdings aus Sicherheitsgründen für Besucher gesperrt werden. Die "Grubenfahrt" – so nennt der Bergmann die Begehung in den Stollen – dauerte dank der ausführlichen und sehr interessanten Führung weit über eineinhalb Stunden, wobei Höhenunterschiede im Berg unter anderem auf einer über 70stufigen Leiter zurückgelegt wurden. Der Ausklang erfolgte mit der traditionellen Einkehr im Gasthaus „Blume“ in Schnellingen, bevor wiederum die Kinzigtalbahn die Rückkehr sicherte.