Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Elfte "Schiltnacht" ein voller Erfolg

Wissenswertes über das Städtle erfahren, Live-Musik bei kulinarischen Leckerbissen genießen, tanzen und mit Bekannten plaudern: Eine in vielerlei Hinsicht unterhaltsame elfte "Schiltnacht" erlebten am Samstagabend zahlreiche Besucher.

Schiltach. Noch bevor die Musikbands die Saiten und Tasten ihrer Instrumente in einer lauen Sommernacht zum Klingen brachten, hatten sich um die 70 Gäste an der Treppe der evangelischen Stadtkirche versammelt, um mit der Schiltacher Bürgersfrau Maria (Martina Baumgartner) und der Lehengerichter Bäuerin Anna (Annika Morgenstern) einen Streifzug durch das Gerberviertel zu unternehmen. Zurückversetzt ins 19. Jahrhundert erzählte und erläuterte das Duo auf humorvolle und verständliche Weise die damaligen Lebensumstände zu Alltagsthemen wie Mode, Flößerei und Tracht.

Zehn am Marktplatz

Am Museum am Marktplatz angekommen, wartete bereits Pfarrer im Ruhestand Wolfgang Tuffentsammer. Mit ihm ging es in den Ritterkeller im Gasthaus Sonne, in dem die Führung über Gasthäuser und Cafés begann, von denen es einmal über 40 in und außerhalb der Stadt gab. Allein zehn Wirtshäuser tummelten sich rund um dem Marktplatz, die im Laufe der Zeit teilweise ihre Namen änderten. So hieß die heutige "Café Bohne" einst "Zum Salmen" und später "Hirsch".

Und bekanntlich soll der Teufel im "Rössle" eingekehrt haben. Eine ganz wichtige Gaststätte für die Bürger soll früher der "Engel" gewesen sein. Denn der "Engel"-Wirt war laut Tuffentsammer auch Metzger, Holzhändler und Schiffswirt. An anderen Stationen erklärte der Experte die noch an vielen Häusern sichtbaren Inschriften.

Inzwischen machte die Rottweiler Musikformation "The Soul Machine" ihrem Namen alle Ehre und verwandelte die Schramberger Straße in eine Partymeile. Die Schuhu-Hexen, die zum Abschluss der Vorland-Feste bereits tagsüber bewirteten, legten eine zweite Schicht ein, um die kulinarischen Wünsche der Gäste zu erfüllen. Mit zunehmender Dunkelheit kam der bunt beleuchtete Marktplatz immer besser zur Geltung.

Rockhits gehen ins Ohr

Egal ob von den Terrassen der "Sonne" und der "Kaffeebohne", dem Biergarten der erstmals beteiligten "Eggehaddel" oder in Chillkissen auf Pflastersteinen: Von überall konnte die Musik der Akustikformationen "Free Man Life" und später "Diary’s Tale" genossen werden. Wer jedoch zuerst den Aueplatz bei der Markthalle ansteuerte, dem fiel es äußerst schwer, weiterzuziehen. Dort sorgten die Freiburger "Liverpool-Beats" mit Rockhits aus den 1960er- und 1970er-Jahren. Und fürs leibliche Wohl bemühte sich die Trachtenkapelle.

Fazit vieler Besucher: "Es hat mal wieder alles gepasst bei der Schiltnacht". Es war nach der Premiere 2006 die elfte Auflage, nur 2010 fiel sie witterungsbedingt aus.