Stefan Voß hilft vorübergehend aus. Eine Bewerbung als neuer Pfarrer wird es aber nicht geben. Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Ratsvorsitzende Buzzi informiert über aktuelle Entwicklungen in Schiltach und Schenkenzell

Ausgerechnet in der Pfarr-Vakanz stehen der evangelischen Kirchengemeinde Schiltach/Schenkenzell einige Veränderungen ins Haus. Bevor das Pfarrhaus nicht saniert ist, kann die Pfarrstelle eigentlich nicht ausgeschrieben werden. Aber vielleicht gibt es doch eine elegante Zwischenlösung.

Schiltach/Schenkenzell. Über aktuelle Entwicklungen informierte die Gemeinde in der Versammlung am Dienstag . Mit etwa 50 Personen war der Infoabend im Martin-Luther-Haus gut besucht. Ursula Buzzi, Vorsitzende des Kirchengemeinderats, hatte einiges zu berichten.

 Evangelische Kirche Schenkenzell: Obwohl die Landeskirche den Kirchengemeinden grundsätzlich nahelegt, Gebäudeflächen zu reduzieren, stehe das Kirchengebäude in Schenkenzell nicht zur Disposition. Der Eingangsbereich des 1956 erbauten Gebäudes müsse erneuert werden. Bei dieser Gelegenheit werde ein barrierefreier Eingang geschaffen. Auch müsse die Elektroinstallation auf den neuesten Stand gebracht werden. Ferner habe der Kirchengemeinderat beschlossen, die bisher elektrisch beheizten Bänke durch eine gasbetriebene Warmluftheizung zu ersetzen. Alle anderen Räume blieben erhalten. Vom Oberkirchenrat in Karlsruhe werde sehr viel Wert darauf gelegt, dass der Stil der Kirche nicht verändert werde. Architektin Sabine Schneider aus St. Georgen habe sich die Kirche angesehen und entsprechend den Vorstellungen des Kirchengemeinderats einen Entwurf gefertigt. Dieser werde nach Karlsruhe geschickt. Erst danach werde von Schneider eine Kostenberechnung erstellt. Baubeginn soll 2017 sein, schilderte Buzzi.

 Pfarrhaus Schiltach: Nach Auskunft der Vorsitzenden braucht es für die Finanzierung der Sanierung eine langfristige Planung. Simone Kleinhans als Leiterin des Verwaltungs- und Serviceamts Kirchenbezirk Ortenau werde demnächst kommen und ihre Vorstellungen präsentieren. Zwar sei in der Vergangenheit immer wieder mal im kleinen Stil renoviert worden, doch nun stehe eine größere Bausanierung an. Zunächst müsse ein Energiegutachten erstellt werden. Danach werde man sehen, was machbar sei. Die Sanierung werde eineinhalb bis zwei Jahre dauern und ordentlich Geld kosten. Es werde Zuschüsse geben. Ein Bauzeitenplan stehe noch nicht fest. Man wolle aber so früh wie möglich beginnen. Denn: In der Zeit, in der die Kirchengemeinde kein wohnfertiges Pfarrhaus habe, dürfe die vakante Pfarrstelle nicht ausgeschrieben werden. Auf Anfrage eines besorgten Mitglieds erklärte Buzzi, dass der Kirchengemeinderat eine Ersatzwohnung in Aussicht habe, um die Stelle früher ausschreiben zu können.

Pfarramt Schiltach: Das alte Gebäude kommt weg. Es soll im Pfarrhaus oder im neu zu bauenden Gemeindehaus, dessen Standort noch offen ist, untergebracht werden. Aber funktionieren Pfarramt und Pfarrwohnung im gleichen Gebäude? Nach Ansicht von Pfarrer Christoph Glimpel wäre es sinnvoll, die Verwaltungsräume im Pfarrhaus unterzubringen.

Vakanz-Vertretung: Stefan Voß stellte sich den Mitgliedern kurz vor. Als gebürtiger Karlsruher sei er vor sechs Jahren in die Ortenau gekommen und wohne jetzt in Wolfach-Kirnbach. Wie er bereits festgestellt habe, gebe es in der Kirchengemeinde Schiltach/Schenkenzell viele ehrenamtlich engagierte Personen. Er sehe seine befristete Stelle als Begleitung und werde sich nicht als neuer Pfarrer in Schiltach bewerben. Allen müsse klar sein, dass er die Arbeit von Glimpel, der als Dekan in den Kirchenbezirk Pforzheim-Land wechselt, nicht "eins-zu-eins" übernehmen könne. Aus diesem Grund müssten bestimmte Arbeiten in der Gemeinde verteilt werden. Beerdigungen und Hochzeiten beispielsweise sollen nicht über ihn laufen, sagte der 50-jährige Pfarrer der Gemeinden Wolfach und Kirnbach.