Die Zusammenarbeit trägt wichtige Früchte (von links) Flößer-Obmann Thomas Kipp, Regisseur Dietrich Rahlfs und Stadt-Archivar Andreas Morgenstern Foto: Grumbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Film über und von "Die Flößerei im Bilde der Kunst"

Von Stefanie Grumbach Schiltach. Um die Ausstellung "Die Flößerei im Bilde der Kunst", die bis September im Museum am Markt zu sehen war, auch über die Ausstellungszeit hinaus zu dokumentieren, wurde sie nun als Film veröffentlicht. Dietrich Rahlfs und Hans Harter konzipierten das gleichnamige Werk und hauchten den Exponaten damit Leben ein. Die Idee der Ausstellung bestand darin, Malerei aus der Region, die die Flößerei dokumentiert, zusammenzutragen. Aus dem Schiltacher Fundus und privaten Museen kamen etwa 60 Exponate, darunter Zeichnungen, Ölgemälde und Aquarelle zusammen. So sind die Werke der Gebrüder Eyth und von Wilhelm Hasemann besonders wertvoll.

Der Obmann der Schiltacher Flößer, Thomas Kipp, lag der "Know-How-Transfer" besonders am Herzen, da diese ökonomische Transportart nirgends so gut erforscht sei wie im Kinzigtal.

Nachdem die Exponate wieder abgebaut waren, galt es für Archivar Andreas Morgenstern einen Weg zu finden, die Ausstellung für die Nachwelt zu konservieren. "Es ist ein großer Gewinn, wenn man diese Dokumentation der Ausstellung aufbewahren kann", so Morgenstern.

Dietrich Rahlfs nahm sich schließlich der Aufgabe an, bewegte Bilder zu erzeugen und nahm Hans Harter mit ins Boot.

In acht Kapiteln lässt Rahlfs die Ausstellung noch einmal Revue passieren. Durch die Schneidemöglichkeiten und mit Videosequenzen der Schiltacher Flößer von heute, gelang es ihm, Bewegung zu erzeugen. Dabei eröffneten sich dem Experten Details, die er beim Betrachten der Kunstwerke bisher nicht wahrgenommen hatte. Diese werden durch eine Inszenierung auch für den Betrachter ersichtlich.

Jedoch stellte die Arbeit eine Herausforderung für Rahlfs dar, da bei den vorliegenden kolorierten Bleistiftzeichnungen trotz hochdigitalisierter Scanqualität die Auflösung nachlässt.

Das Zusammenspiel von alter Kunst und Gegenwart wirkt durch die alten Abbildungen, die mit neuen Fotos am selben Schauplatz überblendet werden, besonders eindrucksvoll.

Musik und die Erklärungen von Hans Harter liefern Hintergrundinformationen und lassen die historischen Bilder noch lebendiger wirken. Selbst eine Aufnahme des Flößerlieds, gesungen von der hiesigen Flößergruppe mit Akkordeonbegleitung von Franz Harter, hat seinen Platz im Film gefunden. Das alte Waldhauerlied wird bereits seit den 1930er Jahren gesungen. Auf Harters Akkordeon könne es jedoch nur in C gespielt werden "aber für uns Flößer ist es in G besser, da es uns in C zu hoch ist", scherzte Flößerobmann Thomas Kipp, "absolutes Kompliment für das, was hier entstanden ist."

Der Film stimmt Kipp besonders stolz, da bei der Gründung der Schiltacher Flößer 1998 kaum jemand an eine echte Floßfahrt geglaubt hatte. Der Schwerpunkt sollte aber nicht auf dem eigentlichen Floßfahren "mit Holz auf dem Wasser" liegen. Die Gruppe verfolgte immer das Ziel "auch durch praktische Dinge zu wissen und zu erfahren, wie ein Floß gebaut wird."

So zeigen die Flößer am morgigen Samstag, 12. April, ab 11 Uhr vor Kuhbach das Binden der typischen "Widen".

Weitere Informationen: Der Film "Die Flößerei im Bilde der Kunst" ist auf DVD erhältlich und steht auf dem Youtube-Kanal der Stadt Schiltach zur Verfügung.