Die Sozialgemeinschaft Schiltach-Schenkenzell erhält ein dickes Lob für ihr hervorragendes Miteinander. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Senioren: Jahresrückblick der Geschäftsführung / Im ersten Quartal 15 Sterbefälle

Schiltach (ks). Die Mitgliederversammlung der Sozialgemeinschaft hat im Gottlob-Freithaler-Haus stattgefunden. Carolin Jäger, rechte Hand des Vorstand, gab Einblicke in die Geschäftsführung.

Nicht einfach seien die Pflegesatzverhandlungen gewesen, dennoch konnte eine Steigerung des Budgets von 4,65 Prozent erzielt werden. Darin sind zum großen Teil die Tariflohnsteigerungen enthalten. Eine Pflegefachkraft konnte refinanziert werden, wodurch eine Person mehr eingestellt werden konnte. Die Leistungsbeiträge der Pflegeversicherung im stationären Bereich seien seit Jahren nicht angehoben worden. Die Krankenkassen bezahlen den Höchstsatz, alles darüber hinaus gehe zulasten. Im ersten Quartal 2017 gab es mit 15 Sterbefällen kurz hintereinander einen drastischen Einbruch. In Folge dessen rückten Bewohner mit niedrigerem Pflegegrad nach. Diesen Einbruch versuchte man in den Pflegesatzverhandlungen zu kompensieren.

Die Sozialstation habe in diesem Jahr nicht verhandelt, Ziel war die Gewinnung von neuen Aufträgen. Bei den Erträge hatte man bis einschließlich August 2017 eine Umsatzsteigerung von 6,8 Prozent.

Allerdings stiegen auch Personalkosten und die Arbeitsstunden. Erfreulich: "Seit September können wir uns in den positiven Bereich retten", gab Jäger gern bekannt. Das Team der Sozialstation konnte erweitert werden, somit könne man ein breit gefächertes Angebot an Leistungen erbringen und den gesamten Bedarf abdecken. Es gab einen Investitionsstau, da die Abschreibungen erheblich zurück gingen. Das wurde früh erkannt und man ging auf die Öffentlichkeit zu. Durch Spenden konnten schließlich zwei neue Autos gekauft werden.

Bei der Personalsteuerung, habe Heimleiter Uli Eßlinger gut reagiert. Bei 15 Sterbefällen auf einen Schlag müsse das Personal neu angepasst werden. Hinter Eßlinger stehe ein starkes Team mit gutem Gefüge, sagte Jäger anerkennend. Die elektronische Pflegedokumentation nahm weiter Form an und liefe gut, ein Verdienst von Katja Pfeifle, lobte Jäger. Es gab keine Bauverordnung, lediglich geringe Maßnahmen waren zu erledigen.

Der Überschuss im Jahr 2016 lag bei 46 000 Euro. Allerdings liege die Umsatzrendite nach wie vor bei branchenüblichen drei Prozent. In der Pflegeintensität hatte man keine Veränderung zu 2015, ist jedoch gespannt, wie sich diese Zahl 2017 entwickle, da die Pflegebedürftigkeit tendenziell steige. Die Belegung lag 2016 bei etwas über 101 Prozent, der Personalaufwand wuchs gleichzeitig durch die Tariflohnsteigerung um 106 000 Euro. Die Entwicklung 2017 laufe generell gut. Bis einschließlich August habe man einen Überschuss von 161 000 Euro. Die Belegung liege bei "nur" 100 Prozent. "Die Tagespflege läuft super", sagt Jäger und fügte an: "Ich bin beeindruckt, wie gut die Sozialgemeinschaft Schiltach-Schenkenzell läuft. Sie ist wirklich eine Perle".