Erweiterungsbau und Fahrzeug freudig begrüßt / Aber auch mahnende Worte zu Probenbesuch und Disziplin

Von Karin Schmidtke

Schiltach. Mit klaren Worten rüttelte Kommandant Harry Hoffmann seine Mannschaft in der Hauptversammlung am Freitag im Schlossbergsaal des Freithaler-Hauses wach.

Mit einem Totalschaden habe sich der Gerätetransporter vor kurzem verabschiedet. Die schnelle Ersatzbeschaffung in Höhe von 60 000 Euro sei im Landkreis nicht selbstverständlich, bemerkte Hoffmann mit Dank. Die neuen Uniformen könnten zeitnah beschafft werden, andere Gemeinden streckten diese Investitionen über fünf Jahre. Am 2. März ist Gesamtanprobe.

Hoffmann dankte Schriftführer Frieder Götz für seine immense Arbeit. Götz verbringe täglich nahezu drei Stunden für die Feuerwehr. Weniger entzückt zeigte sich der Kommandant vom Probenbesuch. Der liege bei 70 Prozent, da wohl eine Handvoll Kandidaten den Schnitt nach unten ziehen. Einsatzreich war das Jahr mit Unwettern und einer umfangreichen Überlandhilfe durch einen Waldbrand. Ein Zimmerbrand war für ein kleines Kind noch glimpflich abgegangen. Gerade aufgrund der vielseitigen Einsätze, müsse intensiv geprobt werden. "Wir haben eine wahnsinnig gute Ausrüstung. Die müssen wir aber kennen. Jeder Handgriff muss sitzen", betonte Hoffmann. Wichtig sei die Atemschutzausbildung, die regelmäßig aufgefrischt werden soll. Ärgerlich sei es aber, wenn für die Ausbildung angemeldete Leute fehlten oder kurzfristig absagten. Ohne "A" auf dem Helm sind die Leute nicht einsatzfähig. Künftig würden unbegründete Fehlzeiten vom Einsatzgeld abgezogen. "Der Eintritt in die Feuerwehr ist freiwillig. Der Dienst ist Pflicht. Wir sind kein Halmaclub. Wir sind eine Feuerwehr", mahnte Hoffmann mit Nachdruck.

Kassenwartin Runa Grießhaber war krank und so wurden die Finanzen von Andreas Schrempp erläutert.

Schriftführer Frieder Götz streifte das Jahr. Elf Jungs und ein Mädchen sind in der Jugendwehr. Bei den Aktiven gibt es eine Frau und 60 Männer, in der Alterswehr sind 21 Veteranen. Bei 51 Einsätzen kamen 1093 Stunden zusammen. Neben vielen Fehlalarmen gab es einen Blitzeinschlag und verschiedene kleinere Brände. Größer fielen der Zimmerbrand und der Waldbrand bei Lauterbach aus. Hinzu kamen ein Fahrzeugbrand, ein Hochwassereinsatz und Personenrettungen.

Mit 1485 Übungseinheiten war der Probenbesuch geringer als im Vorjahr. Wichtige Übungen in Schiltach und Lehengericht rundeten das Jahr ab. Ein großer Meilenstein war der Erweiterungsbau am Feuerwehrgerätehaus, mitsamt dem neuen Löschfahrzeug. Jetzt gelte es, das neue Fahrzeug technisch kennen zu lernen.

Die 24-Stunden-Übung war ein Höhepunkt in der Jugendwehr, berichtete Jugendleiter Markus Fehrenbacher. Geschick, Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Fitness und Durchhaltevermögen fordern den Nachwuchs. Bei der Bildersuchfahrt landete die Jugendwehr auf dem zweiten Platz von 30 Gruppen. Außerdem konnten dank Spenden Feldbetten und T-Shirts angeschafft werden.

Nur acht bis zehn Veteranen nehmen beteiligen sich an den Veranstaltungen in der Alterswehr, erklärte Obmann Fritz Götz mit Bedauern. Zu den monatlichen Treffen kamen Wanderungen und Feste.

Nicht aus Jux und Tollerei beschaffe man die neuen Fahrzeuge, erklärte Bürgermeister Thomas Haas. Das alte Fahrzeug war 34 Jahre alt und über den Zuschuss habe man sich gefreut. Der Erweiterungsbau sei funktional und architektonisch gut gelungen. Haas dankte dem geleisteten Ehrenamt und der Beteiligung der Wehr am kommenden Stadtfest. Ebenfalls schloss sich Ortsvorsteher Thomas Kipp dem Dank an. "Ganz gut, dass nie einer auf die Idee kam, eine Feuerwehr Lehengericht zu gründen", konnte sich Kipp nicht verkneifen. Doch würde sich Kommandant Hoffmann durchaus mehr Verstärkung aus Lehengericht wünschen.

Beate Brede vom DRK dankte für die stets gute Zusammenarbeit. Allerdings sagte sie an die Adresse der Stadt, dass sich auch das Rote Kreuz über finanzielle Unterstützung freuen würde.

Auf Lehrgänge und Weiterbildungen legte die Freiwillige Feuerwehr Schiltach im vorigen Jahr wieder großen Wert. Kommandant Harry Hoffmann und Bürgermeister Thomas Haas freuten sich, den ehrgeizigen Mitgliedern die Urkunden und Abzeichen der bestandenen Hürden zu überreichen.

Am Truppführerlehrgang in Schramberg nahmen Alexander Götz, Daniel Hils und Philipp Trautwein teil. Den Atemschutzlehrgang in Sulz absolvierten Michael Bösel, Alexander Götz, Sebastian Götz, Stefan Jehle, Martin Mantel und Martin Ronecker erfolgreich. Außerdem wurde in Horb-Talhausen das bronzene Leistungsabzeichen von einem Team abgelegt. Teilgenommen hatten: Michael Brückner, Alex Fehrenbacher, Markus Fehrenbacher, Alexander Götz, Frieder Götz, Marius Götz, Michael Götz, Sebastian Götz, Daniel Hils, Stefan Jehle, Martin Mantel, Martin Ronecker und Philipp Trautwein. Den Führerschein in Klasse C absolvierte Lucas Richter, in Klasse CE Markus Fehrenbacher.

Zum Oberfeuerwehrmann befördert wurden Marius Götz, Sven Lechte und Martin Behrens. Ein Applaus aus der Versammlung bekräftigte die Bestätigung der Leistungen.

Nach einem tragischen Unglücksfall vor zehn Jahren, bei dem ein Kind in einem Löschteich in Hinterlehengericht ertrunken war, trat Sami Khayat in die Schiltacher Feuerwehr ein, um dort die Tauchergruppe aufzubauen. Jetzt verabschiedete sich der engagierte Taucher in der Hauptversammlung der Wehr. Seine Weggefährten Wolfram Hils und Klaus Becker dankten dem Vorbild, für die vielen wertvollen Trainingseinheiten und Einsätze.