Pieter und Nelly Prins (sitzend) aus den Niederlanden und Anton Verbist haben sich auf dem Wohnmobil-Parkplatz auf der Lehwiese kennengelernt. Auch Hund Kyra gefällt es in Schiltach. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie Prins ist per Zufall auf Schiltach gestoßen / Anton Verbist notiert sich alles

Schiltach (lh). Der Wohnmobil-Parkplatz auf der Lehwiese hinter dem Trachtenmodegeschäft Trautwein birgt internationales Flair. Vor allem Reiselustige aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden machen gerne einen Abstecher in die Flößerstadt und genießen die Schwarzwald-Idylle an der Kinzig.

Dabei entwickeln sich spontane Bekannt- und Freundschaften. Es wird am Fluss oder vor dem Wohnmobil gesessen und über alles Mögliche geplaudert. So wie zum Beispiel die Familie Pieter und Nelly Prins aus Helmond bei Eindhoven und der Belgier Anton Verbist aus Emblem bei Antwerpen, die sich auf Flämisch unterhalten.

Familie Prins hat den kostenlosen Parkplatz per Zufall entdeckt, ist aber bereits zum dritten Mal hier. "Es ist ein schöner Ort, er lädt ein zum Spazierengehen und Wandern", verrät der Herr des mobilen Hauses in gut verständlichem Deutsch gegenüber unserer Zeitung. Gerade seien sie auf der Durchreise. Er plane für rund 60 Bekannte und Freunde eine Motorrad-Tour und suche nach Übernachtungsmöglichkeiten.

Die etwa 2500 Kilometer lange Reise auf zwei motorisierten Rädern, die er selber auch mitfährt, soll von Eindhoven aus in die Eifel, ins Saarland, die Vogesen, den Schwarzwald, die Schweiz, nach Liechtenstein und Österreich wieder zurück nach Holland führen.

Und weil ihm das Fachwerk-Städtchen so gut gefällt, soll die Tour auch durch Schiltach führen. Täglich sollen rund 400 Kilometer zurückgelegt werden. Damit ist die Reiselust der Familie Prins aber noch keineswegs gestillt. "In diesem Jahr wollen wir mit dem Wohnmobil noch nach Schottland und Frankreich", gibt der 66-jährige Rentner preis, der am heutigen Donnerstag mit seiner Frau in Richtung Schweiz aufbricht.

Anton Verbist macht mit seiner Frau gerade Urlaub, sie sind am Dienstagabend angereist. Er hat den Parkplatz im "Campergids Europa" ausfindig gemacht. Er schätze es sehr, dass das Parken an diesem ruhigen Plätzchen mitten in der Stadt nichts koste. Anton Verbist überlässt nichts dem Zufall. "Überall, wo wir schon waren, mache ich mir Notizen, was uns gefallen hat und was nicht", schmunzelt er und gewährt einen Blick in seinen dicken Reiseführer, in dem Schiltach gute Noten bekommt. Seit zwei Jahren haben er und seine Frau das Reisen mit dem Wohnmobil entdeckt, fliegen mögen sie nicht mehr. "Das Reizvolle mit dem Wohnwagen ist, dass man jeden Tag irgendwo anders hinfahren kann, viele nette Leute und andere Sprachen kennenlernt", hebt er hervor.