Kinder suchen Ostereier mit Verspätung / Viel über Natur erfahren
Schiltach/Schenkenzell. Nachdem Petrus am Palmsonntag kein Einsehen mit dem Vorhaben der Schiltacher und Schenkenzeller Kinder hatte, verlegte der örtliche Schwarzwaldverein seine Osterhasentour kurzerhand auf den Sonntag nach Ostern – in der Hoffnung, dass die versteckten Naschereien nicht alle den Tieren des Waldes zum Opfer gefallen waren.
Los ging es am Mattenweiher auf dem Kuhberg, und zwar zuerst richtig steil und atemluftraubend bergauf über Stock und Stein. Nachdem diese Strecke gemeistert und die "Bohnets-Kuche" erreicht war, ging die Kinderschar gleich auf die Suche nach Ostereiern, die der Osterhase zuvor unter Steinen und Büschen im Wald versteckt hatte. Dem dann folgenden lauten Geschrei war zu entnehmen, dass die Suche sehr erfolgreich verlief. Mit den gefundenen Leckereien in der Tasche hörten die Kinder dann staunend die Geschichte des dort oben hausenden Waldgeistes, des "Bohnets-Sepp".
Dieser saß auf einem großen Sandstein mitten im Wald, auf dem Kopf einen großen Hut, unter dem sein windgegerbtes Gesicht und der riesige Ziegenbart hervorstachen. Gegen die Unbilden des Wetters war er mit einem alten zerfetzten Umhang bekleidet. Nachdem der Sepp seine spannende Geschichte erzählt hatte, verabschiedete er sich. Und genau so schnell, wie er erschienen war, verschwand er wieder zwischen den Tannen des Waldes.
Daraufhin machte sich eine erregt diskutierende Kinderschar auf den Weg. Das nächste Ziel sollte der Theißenkopfturm sein. Auf dem Weg dorthin konnten die Kinder von Gerlinde Götz so einiges über die Natur, Tiere und Pflanzen dort oben in fast 800 Metern Höhe erfahren.
Am Turm angekommen wurde das Vesper ausgepackt und bei sonnigem Wetter Rast gemacht. Die herrliche Aussicht über Wälder und Täler vor dem im neuen Kleid erstrahlenden Turm wurde als Nachtisch genossen.
Frisch gestärkt ging es über den Kohlbrunnen zurück zum Ausgangspunkt Mattenweiher, wo jedes Kind ein Osternest als Geschenk vom Schwarzwaldverein erhielt. Mit dem Wissen um einen tollen Sonntagnachmittag wanderte die Gruppe dann laut Mitteilung des Vereins hinunter ins Tal und nach Hause, jedoch nicht ohne sich gegenseitig zu versprechen, beim nächsten Mal wieder dabei sein zu wollen.