eine Abordnung der Schiltacher Flößer nahm am deutschen Flößertag in Jena teil. Foto: Schinle Foto: Schwarzwälder-Bote

Flößer: Entdeckungsreise an die Saale / Exkursion nach Uhlstädt

Schiltach (os). Jedes Jahr findet an einem anderen Ort in Deutschland der deutsche Flößertag statt. In diesem Jahr war das große Treffen aller Flößervereinigungen in Jena an der Saale, eine Universitäts- und Industriestadt mit über 100 000 Einwohnern, vor allem bekannt durch die optischen Werke von Carl Zeiß.

Eine Abordnung der Schiltacher Flößer machte sich auf den Weg um die Flößerei auf der Saale kennenzulernen, deren Floß-und Bindetechnik zu erlernen und natürlich auch um alte Freunde wieder zu sehen.

Die Freunde aus Thüringen hatten ein breites Programm vorbereitet um ihre Stadt ins beste Licht zu rücken. Das Zeiss Planetarium in Jena gehört zu den großen Sehenswürdigkeiten genau so wie die, in vielen Bereichen liebevoll restaurierte Altstadt.

Freunde aus Thüringen haben breites Programm vorbereitet

Auch ein Blick vom Jentower darf nicht fehlen,dem höchsten Gebäude der neuen Bundesländer. In der Rundumschau wird schnell sichtbar dass in den letzten Jahren neben Zeiss und Schott, sehr viele neue Industriebetriebe entstanden sind. Die Bewohner sprechen respektvoll vom ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth und würdigen seine Leistungen für ihre Stadt.

Exkursionen in den alten Flößerort Uhlstädt mit dem informativen Flößereimuseum, Besichtigungen der Floßgasse am Kahlaer Saalewehr und die schwierige Durchfahrt beim Wehr an der alten Burgauer Brücke, rundeten das Programm ab.

Die Flößerei war auch an der Saale viele hundert Jahre lang ein wichtiger Erwerbszweig, der erst in den 1930er Jahren zum Erliegen kam. Es gibt also viele Parallelen zu den Erfahrungen auf der Kinzig und entsprechend rege war der Meinungsaustausch mit den Flößerkollegen aus Thüringen.

Den Abschluss der Tagung bildete ein ökumenischer Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Michael, zu der die Flößer und ihre Frauen in den Trachten ihrer jeweiligen Ortschaften einmarschierten. Ein eindrucksvolles Erlebnis in einer Kirche, von deren Kanzel einst auch Martin Luther gepredigt hat.