Auf einer Strecke von sechs Kilometern wird in diesem Monat der Belag der Bundesstraße zwischen Schiltach und der Kreisgrenze zwischen Schenkenzell und Alpirsbach erneuert. Foto: Wegner

Fräse holt sich maroden Belag: Bauunternehmen mit Großaufgebot vor Ort in Schiltach.

Schiltach - Zehn leere Muldenkipper stehen an der Bundesstraße 462/294 bei Schiltach und warten, dass sie mit Fräsgut befüllt werden. "Wir sind zwei Stunden im Verzug" erklärt der Disponent der Baufirma Strabag die Situation.

"Es müssen noch ein paar Tonnen gehen", heißt es auf der Baustelle, auf der seit gestern der Belag abgefräst wird und die eine Sperrung der Bundesstraße bis 28. Mai erfordert. Denn immerhin 26 Muldenkipper sind insgesamt an der Baustelle im Umlauf, die das Fräsgut nach Villingen-Schwenningen zur Aufarbeitung bringen. Dort hat auch das Unternehmen einen Filialsitz. Und damit alles möglichst noch schneller gehen kann, kommt heute eine zusätzliche Fräse zum Einsatz – etwas kleiner als die Hauptfräse, vor allem wegen der Randbereiche.

Der jetzige Abschnitt I, der von Schiltach bis zur Einmündung der Landesstraße 405 in der Schenkenzeller Ortsmitte reicht, ist 3,4 Kilometer lang. Für ihn rechnet Bauleiter Fred Frech vom Landratsamt Rottweil, das die Maßnahme für Land und Bund ausführt, rund zwei Wochen an Bauzeit. Bis Mittwoch schon sollen spätestens die Fräsarbeiten erledigt sein. Und nächste Woche kommt dann der Asphalt wieder drauf. Geöffnet wird die Straße für den Durchgangsverkehr noch nicht, denn dann folgt der dritte Abschnitt zwischen Kreisgrenze und der Firma Duravit. Dieser ist mit 1,2 Kilometer der kürzeste und zudem muss nur die Deckschicht erneuert werden. Im Anschluss daran kommt dann nach Frechs Worten das 1,7 Kilometer lange Zwischenstück, das aufgrund von Kanalschächten und Randsteinen etwas aufwändiger ist zu bauen.

Schenkenzell und auch die Firma Duravit sei immer von einer Seite aus erreichbar, betont Frech, auch wenn eine Vollsperrung für diejenigen, die durchfahren wollen, mehr Probleme bereiten, gehe dies nicht anders. Hauptgrund sei die Arbeitssicherheit, die für die Mitarbeiter aufgrund der Straßenbreite von gerade einmal sieben Metern nicht gegeben sei – vor allem seitlich neben der Maschine reiche der Platz nicht aus. Zudem sieht Frech aber auch Vorteile für den Bürger selbst: eine Straße, die ohne Mittelnaht hergestellt werden könne, weil beide Seiten warm in warm gewalzt würden halte rund 15 Jahre anstelle von 7,.5 Jahren. Auch könne eine spätere Rissverfüllung für Motorradfahrer Probleme bergen. Hinzu kommen nach Frechs Worten auch die schnellere Arbeitsweise in solch einem Fall und geringere Kosten.

Während der überörtliche Verkehr im Mai großräumig um Schiltach und Schenkenzell über Schramberg und die Autobahn herumgeleitet wird, haben manche zumindest für gestern einen Schlupfweg gefunden. Sie nutzen die eigentlich nur für die direkten Anlieger und die Besucher von Halle und später Freibad gedachte Abkürzung durch die Schenkenzeller Straße im Hoffeld.

Dort wurde die ansonsten geschlossene Schranke geöffnet und bei der Engstelle an der Schule ein Ampelbetrieb eingerichtet. Diese Umleitung nutzten gestern allerdings nicht nur die, für die sie gedacht ist, sondern auch viele andere. Zudem war auch auf allen Gemeindeverbindungswegen rund um Schiltach und Schenkenzell deutlich mehr Verkehr unterwegs, was vor allem im Bereich der engen Einmündung der Steige in die Schlossbergstraße für etwas Probleme sorgte.