Die Situation am Bahnübergang "Am Hirschen" ist immer noch verfahren. Foto: Fritsche

Volker Kauder scheitert mit letztem Vermittlungsversuch. Sorge: Langholz-Laster bleiben auf Gleisübergang stecken.

Schiltach - Vermittlung gescheitert: Der Streit zwischen Deutscher Bahn AG und Stadt Schiltach um den Gleisübergang "Am Hirschen" geht vor Gericht.

Bahn und Stadt konnten sich aus gestern bei einem Ortstermin bei der Gerberei Trautwein nicht einigen: Am kommenden Mittwoch beginnt folglich der Prozess am Verwaltungsgerichtshof Mannheim. Beklagte ist die Bundesrepublik Deutschland.

Dabei hatte es einen prominenten Mediator gegeben. Gestern um 12.30 Uhr machte Volker Kauder noch eine letzten Vermittlungsversuch vor Ort. Der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion traf sich dort mit Vertretern der Stadt Schiltach und der Deutschen Bahn AG. Aus Stuttgart war Sven Hantel angereist, seit knapp einem Jahr der Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg.

Kauder hatte sich schon im Sommer auf seiner Wahlkreistour den Bahnübergang angesehen. "In der Folge habe ich mit Schiltachs Bürgermeister Thomas Haas und mit Bahnchef Rüdiger Grube über Lösungsmöglichkeiten gesprochen", berichtet Kauder. Auch Grube wolle das Thema gerne vom Tisch haben.

Die Stadt hat sich danach von der Stuttgarter Breinlinger Ingenieure Tiefbau GmbH eine neue Planung machen lassen und bereits vor Weihnachten einen gestrigen Ortstermin mit Kauder und der Bahn vereinbart. Schon vormittags hatte der Schiltacher Bauhof das Treffen vorbereitet. Ein Teil des Schnees am Bahnübergang wurde weggeschippt, farbige Markierungen für einen geänderten Straßenverlauf am Übergang angebracht. Auch Geschäftsführer Jürgen Bühler von der Breinlinger Ingenieure Tiefbau GmbH war beim Ortstermin dabei, genauso wie Ingenieurskollegen von der Bahn.

Sorge: Langholz-Laster bleiben stecken

Doch die Bahn bleibe, wie Volker Kauder nach dem Treffen berichtet, bei ihrem Standpunkt und gebe nicht nach: Wegen der Einfahrt zum Lager der Gerberei Trautwein könne es keine andere Lösung als die von ihr vorgesehene geben, die neue Planung lehne sie ab. Die Stadt Schiltach, welche die Verkehrssicherungspflicht hat, sieht die Bahnplanung aber als zu steil an. Ihre Sorge: Lastwagen, vor allem Langholz-Transporte, könnten in der Kehre aufsitzen und die Gleise blockieren.

Jetzt müssen die Richter über den Konflikt entschieden. "Ich habe alles versucht, aber letztlich konnte ich die Frage der Höhe nicht auflösen. Schade, ich hätte einen Prozess gerne vermieden", so Kauder. So wird auch weiterhin wie schon seit 2014 der Übergang bei Zugverkehr mit einem rot-weißen Band gesperrt. Seit zwei Wochen macht Sebastian Turica diese Arbeit. Er ist Mitarbeiter am Standort Offenburg der Wach- und Sicherheitsdienst Eisenmann GmbH mit Hauptsitz in Backnang, die als Dienstleister Bahnbaustellen sichert.